Über 4000 Bürger Russlands suchten im letzten Jahr Hilfe beim Europäischen Menschenrechts-Gerichtshof
30. Januar 2003Moskau, 28.1.2003, INTERFAX, russ.
Immer mehr Bürger Russlands wenden sich an den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte, teilte Gerichtspräsident Luzius Wildhaber mit. Im vergangenen Jahr seien 4006 russische Bürger mit Beschwerden an den Gerichtshof herangetreten, sagte er in Straßburg in einem Interview für den Sender Echo Moskwy. Ein Jahr zuvor seien es insgesamt etwa 2000 gewesen. Im Jahre 2002 habe sich der Europäische Gerichtshof lediglich mit zwei solcher Beschwerden befasst und in beiden Fällen habe Russland als Staat verloren. In diesem Jahr seien bereits 12 Beschwerden zugelassen worden, davon sechs aus Tschetschenien. (...) Die Beschwerden aus Tschetschenien werden in relativ kurzer Zeit geprüft werden, die Entscheidung werde aber auf keinen Fall eine politische Entscheidung sein, betonte L. Wildhaber. (TS)