Zwei serbische Parteien in Mazedonien wollen enger zusammenarbeiten
9. Januar 2004Skopje, 8.1.2004, MIA, mazed.
Das Demokratische Bündnis der Serben in Mazedonien und die Partei für die orthodoxe Einheit der Serben in Mazedonien haben mitgeteilt, dass sie eine Vereinbarung zur Zusammenarbeit getroffen haben. Ziel sind die nächsten Lokal- und Parlamentswahlen in dem Land. Die Vereinbarung solle das Rating und die Kraft der Serben in Mazedonien erhöhen, sagten auf einer Pressekonferenz die Vorsitzenden der beiden Parteien in der mazedonischen Hauptstadt Skopje.
"Nach dem Zusammenschluss aller Parteien der Serben in Mazedonien werden wir zu Partnern unter den drei führenden Koalitionen VMRO, Sozialistische Partei (beide zur Zeit in der Opposition – MD) und Sozialdemokratisches Bündnis für Mazedonien (führende Regierungspartei – MD)", sagte der Vorsitzende der Partei für die orthodoxe Einheit der Serben in Mazedonien, Boro Ristic. (...)
Auf die Frage, wie er gedenke, den Kirchendisput zwischen der Mazedonisch- Orthodoxen Kirche MPC und der Serbisch-Orthodoxen Kirche SPC zu lösen, sagte Ristic, dass er Zoran Vraniskovski, den früheren abgesetzten Bischof Jovan, noch als Bischof des sogenannten Ohrider Erzbistums in Mazedonien anerkenne. "Vraniskovski bleibt für uns offizieller Kirchenvertreter des Erzbistums Ohrid", so Ristic.
Der andere Serbenvertreter in Mazedonien, Miletic, sagte nichts bezüglich des Streits zwischen den beiden Kirchen. Er sagte nur, dass das Volk nicht objektiv informiert sei und es könne die Wahrheit nur bei den kompetenten kirchlichen Vertretern erfahren. Er schlug vor, das staatliche Fernsehen solle eine gemeinsame Tribüne zwischen den führenden Bischöfen der Mazedonischen und der Serbischen Orthodoxen Kirche organisieren, "um der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, selbst zu entscheiden, wer Recht hat".
Miletic kritisierte auf der Pressekonferenz das Ergebnis der letzten Volkszählung in Mazedonien. "Ich kann auf gar keinen Fall zufrieden mit der jetzigen Lage der Serben in Mazedonien sein. Das Ergebnis der Volkszählung erkennen wir nicht an, weil es die tatsächliche Lage nicht wiederspiegelt", so Miletic. (fp)