Zwei linke Vereinigungen werden bei Parlamentswahlen in Russland um die gleichen Wähler kämpfen
20. August 2003Bei einer turnusmäßigen Sitzung des Präsidiums des ZK der KPRF hat die Elite der kommunistischen Partei gestern (18.8.) entschieden, wie auf den Vorschlag von Sergej Glasjew über die Bildung einer breiten Koalition volkspatriotischer Kräfte reagiert werden soll. Das Verdikt stellt keine Überraschung dar. Die Kommunisten werden in die bevorstehenden Wahlen ohne den Kongress russischer Gemeinden und dessen Verbündete ziehen.
Als erster teilte Gennadij Sjuganow das mit. Er sagte unter anderem, dass die Mitglieder des Koordinationsrates der Volkspatriotischen Union Russlands bereits offiziell die Absicht bekräftigt haben, an den Parlamentswahlen als breite Wahlvereinigung eben mit der KPRF teilzunehmen. Das Präsidium des ZK der KPRF habe "diese Position" seinerseits "gebilligt". Glasjew ist jedoch nach Ansicht von Sjuganow die einzige Person von der Leitung der Volkspatriotischen Union Russlands, die sich entschieden hat, auf eigene Faust die volkspatriotischen Kräfte zu vereinigen. "Wir setzen diesen Gedanken bereits um", so der Kommunistenführer.
Seiner Ansicht nach hat Sergej Glasjew keine Gründe, autonom von der KPRF vorzugehen, da die kommunistische Vereinigung sowieso "eine würdige Unterstützung bei den Wahlen bekommen wird". Gennadij Sjuganow ist allerdings der Meinung, dass "der Spalter" noch Zeit hat, zur Vernunft zu kommen und "eine Antwort" vor dem für Anfang September vorgesehenen Kongress der KPRF zu geben. Kaum wird Glasjew jedoch nach vielen Monaten hartnäckiger Arbeit diesem Rat folgen.
Auf diese Weise ist der erste Teil der Geschichte mit zwei linken Kolonnen logisch ausgegangen. Die potentiellen Verbündeten sind nicht übereingekommen. In dessen zweiten Teil steht ihnen ein Kampf um praktisch die gleichen Wähler bevor. (...) (lr)