Zwei albanische Oppositionsparteien in Mazedonien verlangen Änderungen an Nationalflagge, Hymne und Wappen
12. August 2003Skopje, 12.8.2003, UTRINSKI VESNIK
UTRINSKI VESNIK, mazed., 8.8.2003
Die Demokratische Partei der Albaner und die Partei für Demokratische Prosperität werden eine Änderung der nationalen Symbole, der mazedonischen Fahne, des Wappens und der Hymne fordern, da die gegenwärtigen Lösungen nicht die multiethnischen Merkmale des Landes widerspiegelten.
"Angesichts der Tatsache, dass Mazedonien ein multi-ethnischer Staat ist, sollten diese Symbole die Binationalität des Landes reflektieren", so der Sprecher der DPA, Demush Bajrami. "Seitdem die erste postkommunistische Flagge eingeführt wurde, sind die Vorschläge der Albaner zurückgewiesen worden, obgleich später die Vorschläge Griechenlands zur Änderung der Flagge akzeptiert wurden. Darüber hinaus enthält das Wappen des Landes immer noch einen fünfzackigen Stern, der ein kommunistisches Symbol ist".
Seiner Ansicht hat nach sind nach dem Ende des Krieges und der Unterzeichnung des Rahmenabkommens die Bedingungen geschaffen worden, um das neue politische System des Landes durch die Änderung dieser Embleme hervorzuheben, Nach Worten des DPA-Sprechers haben die Ausdrücke "Multi-Ethnizität" und "Binationalität" eine Bedeutung und schließen sich gegenseitig nicht aus. Auf die Frage, wie die anderen ethnischen Gruppen in den neuen staatlichen Symbolen repräsentiert sein würden, sagte er, die Albaner seien im Vorteil, da sie mehr als 20 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmachten. "Vielleicht nehmen wir etwas von allen und schaffen angemessene Symbole", sagte er.
Die Ansicht von PDP-Sprecher Zahir Bekteshi ist ähnlich. Auch er ist der Ansicht, die neuen Symbole des Staates sollten die Multi-Ethnizität des Landes repräsentieren und auch seinen binationalen Charakter zum Ausdruck bringen. "Es ist notwendig, die Flagge zu ändern, um sie näher an die Bürger heranzuführen, auch die mit anderer Volkszugehörigkeit. Die PDP ist der Ansicht, das würde den Albanern einen Anreiz bieten, die neue Flagge zu akzeptieren. (...)
UTRINSKI VESNIK, 10.8.2003
"Es gibt wichtigere Themen im Land, in deren Lösung sich der multi-ethnische Charakter des Landes wiederspiegeln sollte, als die staatlichen Symbole des Landes, also Flagge, Wappen und Hymne". Diese Ansicht vertrat die Sprecherin der Demokratischen Union für Integration, Ermira Mehmeti. (...)
"Wir denken, dass wir uns Themen stellen müssen, die für das Land wichtiger sind als die, die DPA und PDP aufwerfen. Hauptsächlich geht es um die Gesetze, die aus dem Rahmenabkommen hervorgehen. Dazu gehören die neue territoriale Aufteilung, das Gesetz über den Gebrauch von Sprachen und ein Gesamtpaket von Gesetzen über die Dezentralisierung der Regierung. Wir erwarten, dass die albanischen Oppositionsparteien einen konstruktiveren und kreativeren Ansatz zur Suche nach den besten Lösungen und Modellen für die Zukunft des Landes haben", so Parteisprecherin Mehmeti. (...)
Vertreter des regierenden SDSM sagten vor Journalisten, die Forderungen von DPA und PDP seien politisches Theater, mit dem die Popularität der Parteien gesteigert werden solle. Darüber hinaus kündigten die Sozialdemokratien an, sie würden verhindern, dass das Thema im Parlament behandelt werde, da es ihrer Ansicht nach bereits gelöst sei. (MK)