Zustrom illegaler Arbeitskräfte aus den Nachbarländern bereitet Usbekistan Sorge
15. September 2003Zustrom illegaler Arbeitskräfte aus den Nachbarländern bereitet Usbekistan Sorge
Bonn, 15.9.2003, DW-radio / Russisch
Zwei kirgisische Nichtregierungsorganisationen - die Vereinigung "Gerechtigkeit" und das "Zentrum zur Unterstützung von Bürgerinitiativen" - haben einen Bericht veröffentlicht, in dem Besorgnis geäußert wird über die Zunahme usbekischer Arbeitsmigranten im Süden des Landes. Solto Temir berichtet:
Nach Meinung von Mitarbeitern der kirgisischen Abteilung Arbeitsmigration ins Ausland tragen die usbekischen Arbeitsmigranten zur Verschlechterung der sozioökonomischen Verhältnisse im Lande bei, provozieren eine Senkung der Löhne der hiesigen Bevölkerung, was wiederum eine Destabilisierung der südlichen Regionen der Republik zur Folge haben könne. An der kirgisisch-usbekischen Grenze gibt es mehr als zehn illegale Märkte, auf denen billige Arbeitskräfte angeboten werden. Nach angaben lokaler Machtorgane sind in den Grenzregionen Kirgisistans zur Zeit etwa fünftausend usbekische Bürger tätig, die am Tag weniger als einen Dollar verdienen. So billige usbekische Arbeitskräfte kommen den usbekischen Landwirten wie gerufen. Nach Meinung von Experten sind alle illegalen Migranten aus dem an Kirgisistan grenzenden Usbekistan und Tadschikistan praktisch rechtlos. Sie müssen mit der Verfolgung durch die Miliz, den Grenzschutz, durch Sonderdienste und mit Erpressung rechnen. "Sehr häufig erhalten diese Menschen überhaupt kein Geld, sie werden geschlagen und auf jede nur denkbare Art erniedrigt", so Mitarbeiter der kirgisischen Nichtregierungsorganisation "Gerechtigkeit". In der Abteilung Arbeitsmigration ins Ausland wurde der Deutschen Welle mitgeteilt, dass "Usbekistan das Problem Arbeitsmigration durch eine verstärkte Grenzkontrolle lösen will, diese Maßnahme sich aber nicht für wirksam erweisen kann". (TS)