Zurückgetretener albanischer Integrationsminister: Ministeramt war moralisch und seelisch unerträglich
22. Juli 2003Köln, 22.7.2003, DW-radio / Albanisch
Zusammen mit Außenminister Ilir Meta trat auch der Minister für Integration, Sokol Nako, von seinem Amt zurück. Gegenüber der Deutschen Welle äußerte er sich zu seinem Motiven:
Frage: Warum sind Sie zurückgetreten, Herr Nako?
Antwort: Unter den gegebenen Umständen wurde es für mich moralisch und seelisch einfach unerträglich, weiterhin die Position der albanischen Regierung gegenüber der internationalen Gemeinschaft zu vertreten und die Aufgabe als Minister für Integration weiterhin zu erfüllen. Das war der Grund.
Frage: Wie geht es jetzt weiter? Welche Pläne werden gerade gemacht?
Nako: Ich weiß es nicht. Meine Pläne sind, mich ins Privatleben zurückzuziehen.
Frage: Also keine Pläne für einen anderen Posten innerhalb der Regierung?
Nako: Nein. Dieser Rücktritt ist für mich die Rückkehr in das private und das berufliche Leben. Ich denke, ich kann hiernach keinen Posten innerhalb dieser Exekutive annehmen.
Frage: Heißt das, wenn ein Angebot kommen sollte, würden Sie es nicht annehmen?
Nako: Nein, unter den Umständen die sich jetzt ergeben haben, werde ich nicht mehr für diese Regierung zur Verfügung stehen.
Die regierende Sozialistische Partei hat unterdessen beschlossen, dass Ermelinda Meksi als Nako im Amt des Integrationsministerin nachfolgen soll. Darüber hinaus soll sie stellvertretende Premierministerin werden. Der Beschluss bedarf noch der Bestätigung durch das Parlament. (Interview: Sonila Sand) (MK)