Zum Mord an serbischer Familie im Kosovo
6. Juni 2003Belgrad, 6.6.2003, BETA, serb.
Der Minister für Menschen- und Minderheitenrechte von Serbien und Montenegro, Rasim Ljajic, kritisierte heute das Angebot des UNMIK-Chefs Steiner, für jeden Hinweis, der den dreifachen Mord an der Familie Stolic angeht, 50.000 Euro zu zahlen.
Ljajic äußerte gegenüber dem serbischen Radiosender B92, dieses Angebot sei heuchlerisch, da die UNMIK eigentlich für den Schutz der ermordeten Familie zuständig gewesen sei. Deshalb müsse diese auch die Verantwortung für den Anschlag übernehmen.
Was die Wahrung der Menschenrechte und den Schutz von Minderheiten angehe, sei Kosovo ein "schwarzer Fleck", denn den Minderheiten sei das Recht auf Leben verwehrt. Diesen Mindestschutz müssten die UNMIK und die KFOR den Menschen jedoch zusichern, zumal die Organisationen die faktische Macht über das Gebiet hätten.
Die Ankündigungen über einen Rücktritt Steiners von der UNMIK-Führung bewertete Ljajic positiv. Schließlich sei seine Mission erfolglos gewesen. Er habe die Sicherheit der Bürger nicht gewährleisten können. Die Rückkehr von Vertriebenen sei erfolglos geblieben. Stattdessen habe er nicht nur die Beziehungen zu Serbien abgebrochen, sondern auch keine vertrauensbildenden Kontakte zur albanischen Politik aufbauen können. (...) (BZ)