World Press Photo Award: Fotos zu den Problemen der Welt
Mit dem World Press Photo Award werden jedes Jahr die besten Fotojournalisten der Welt ausgezeichnet. Hier sind einige der Gewinner - und das Foto des Jahres.
Kriegsopfer Mahmoud Ajjour
Dieses Foto des 9-jährigen Mahmoud Ajjour aus Gaza erhielt die höchste Auszeichnung. Bei einem israelischen Angriff auf Gaza Stadt verlor er im März 2024 beide Arme und ist nun auf seine Füße angewiesen. Das Bild stammt von dem "New York Times"-Fotografen Samar Abu Elouf. Es zeigt "die Auswirkungen des Krieges und das Schweigen, das die Gewalt aufrechterhält", so die Begründung der Jury.
Dürren im Amazonasgebiet
Ein junger Mann geht durch ein trockenes Flussbett, um seiner Mutter in einem Dorf in Brasilien Essen zu bringen. Dürre im Amazonasbecken hat das Reisen per Boot unmöglich gemacht. Das Bild von Musuk Nolte (Panos Pictures, Bertha Foundation) wurde ausgezeichnet für die Region Südamerika und zeige die Auswirkungen des Klimawandels auf naturverbundene Gemeinschaften, so die Jury.
Grenzüberquerung in der Nacht
Dieses Foto von John Moore (Getty Images) wurde ausgezeichnet für Nord- und Mittelamerika. Es wirft ein Schlaglicht auf die jüngste Zunahme der Einwanderung aus China in die Vereinigten Staaten. Das Bild zeigt Menschen an der Grenze zwischen Mexiko und den USA.
Land ohne Rechte
Der Fotograf Carlos Barrera (El Faro, NPR) hat diese Verhaftungsszene in El Salvador im Bild festgehalten. Es wurde prämiert für die Region Nord- und Mittelamerika. Das Werk ist Teil eines Langzeitprojekts und entstand an dem Tag, an El Salvador im Jahr 2022 den Ausnahmezustand ausrief, um die Bandengewalt eindämmen. Die Folge waren Massenverhaftungen.
Feier der Vielfalt
Mitglieder der nigerianischen LGBTQ+-Gemeinde müssen mit drakonischen Strafen rechnen, wenn sie ihre gleichgeschlechtliche Beziehung öffentlich zeigen. Dieses Foto von Temiloluwa Johnson wurde ausgezeichnet für Afrika. Es zeigt eine illegale Tanz-Veranstaltung bei der Pride-Feier 2024 in Lagos.
Die Kraft des Tamale Safalu
Der Bodybuilder Tamale Safalu trainiert in seinem Haus in Kampala, Uganda. Nachdem der Athlet im Jahr 2020 sein Bein verloren hatte, kämpfte er sich mit Bodybuilding ins Leben zurück. Als erster behinderter Athlet des Landes trat er jetzt gegen nicht behinderte Bodybuilder an. Das Bild von Marijn Fidder wurde für die Region "Afrika" ausgezeichnet
Spray gegen die Diebe
Die thailändische Stadt Lopburi trägt den Spitznamen "Affenstadt" - wegen ihrer Langschwanzmakaken, die als Glücksbringer gelten. Die Population stieg aber zuletzt stark an. Und einige Affen werden aggressiv. Hier sprüht ein Mann Alkohol in Richtung der Affen, um sie vom Diebstahl von Waren abzuhalten. Das Bild von Chalinee Thirasupa (Reuters) wurde für Asien-Pazifik und Ozeanien prämiert.
Vier Stürme an zwölf Tagen...
Im Herbst 2024 wurden die Philippinen von vier Zyklonen hintereinander heimgesucht, einige wurden zu Taifunen. Hunderte Menschen starben, viele mussten fliehen, zahllose Häuser wurden zerstört. Seit 2012 nahm die Zahl der Taifune in der Region massiv zu, vermutlich als Folge des Klimawandels. Für Asien-Pazifik und Ozeanien wurde dieses Foto von Noel Celis (Associated Press) ausgezeichnet.
Kinder jenseits der Front
Die sechsjährige Anhelina leidet unter Panikattacken und Apathie. Ihr ukrainisches Dorf, wo sie bei der Großmutter wohnt, liegt unweit der Front. Empörung gab es, als die Jury dieses Foto des deutschen Fotografen Florian Bachmeier mit dem Bild eines russischen Kollegen kombinierte, das einen verwundeten Soldaten zeigt. Die DW berichtete. Bachmeiers Foto erhielt einen Preis für die Region Europa.
Die Geschichte der Maria
"Maria" hat die Fotografin Maria Abranches ihr Projekt genannt, das jetzt für Europa ausgezeichnet wurde. Es dokumentiert das Schicksal von Ana Maria Jeremias, einer jungen Angolanerin, das sie mit vielen anderen Frauen teilt: Im Alter von neun Jahren wurde sie unter falschen Versprechungen nach Portugal gelockt, um dann als Hausangestellte ausgenutzt zu werden.
Kolbars kennen keine Grenzen
Der Fotograf Ebrahim Alipoor hat die Arbeit der "Kolbars" dokumentiert: Die Männer tragen auf ihrem Rücken Waren wie Mobiltelefone oder Kleidung aus der Türkei und dem Irak in die kurdischen Gebiete des Iran. Dort herrscht Armut, Importe sind verboten. Das Passieren der Grenzen im Hochgebirge aber ist gefährlich. Dieses Bild wurde prämiert für die Region West-, Zentral- und Südasien.
Selbstmorde aus Armut
Die Fotoserie von Santiago Mesa beleuchtet das harte Leben der nomadischen indigenen Gemeinschaft der Embera Dobida in Kolumbien. Drei Frauen stehen hier am Grab ihrer 16-jährigen Schwester, die sich das Leben genommen hat. Das prämierte Projekt wirft ein Licht auf die vielen Selbstmorde in der Gemeinde Bojaya, Choco, die in den letzten Jahren wegen der Armut stark zugenommen haben.