Willkommen zurück: Gestrandete Astronauten sind wieder auf der Erde
Aus acht Tagen wurden mehr als neun Monate: Die Astronauten Suni Williams und Butch Wilmore sind von der Internationalen Raumstation ISS zurückgekehrt. Sie landeten in einer SpaceX-Kapsel vor Florida im Meer.
Zurück in der Schwerkraft
Bei perfekten Wetterbedingungen landeten Sunita "Suni" Williams und Barry "Butch" Wilmore sowie zwei weitere Astronauten mit der "Crew Dragon"-Raumkapsel um 17:57 Uhr Ortszeit im Meer vor der Küste des US-Bundesstaates Florida, wie Live-Bilder der US-Raumfahrtbehörde Nasa zeigten.
Emotionaler Abschied auf der Raumstation
Vor dem Start der Raumkapsel waren in Live-Übertragungen der Weltraumbehörde die mit Raumanzügen, Stiefeln und Helmen bekleideten Astronauten zu sehen. Rund eine Woche sollten Suni Williams und Barry Wilmore ursprünglich an Bord der Internationalen Raumstation ISS bleiben, aufgrund einer Panne wurden daraus gut neun Monate. Nun hat ihr langes Warten ein Ende gefunden.
Startklar für den langen Flug
An Bord der "Crew Dragon"-Raumkapsel von Elon Musks Firma SpaceX starteten sie gemeinsam mit zwei weiteren Raumfahrern am Dienstagmorgen zu dem 17 Stunden dauernden Flug zurück zur Erde.
Verlängerte Mission aufgrund technischer Schwierigkeiten
Williams und Wilmore, zwei ehemalige Navy-Piloten und erfahrene Nasa-Astronauten, waren im vergangenen Juni mit einem Starliner-Raumschiff des US-Luftfahrtkonzerns Boeing zur ISS geflogen. Wegen eines technischen Problems am Starliner kehrte dieser jedoch ohne sie zur Erde zurück. Seither saßen die beiden Astronauten auf der ISS fest und warteten auf eine Rückfluggelegenheit.
Herbe Niederlage für das US-Unternehmen Boeing
Die Nasa-Astronauten Mike Fincke und Scott Tingle blicken in das Innere des Raumschiffs, nachdem es im September ohne Crew auf die Erde zurück kehrte. Nach den technischen Problemen des Starliners hatte sich die US-Raumfahrtbehörde Nasa gezwungen gesehen, die Rückkehr der beiden Astronauten dem Raumfahrtunternehmen SpaceX von Elon Musk anzuvertrauen. Eine Niederlage für das US-Unternehmen Boeing.
"Crew 9" startet Rückholaktion im All
Im September schickten die Nasa und SpaceX statt der ursprünglich geplanten vier Astronauten nur Nick Hague und den Kosmonauten Alexander Gorbunow ins All, um auf der Rückreise zwei Plätze für Williams und Wilmore freizuhalten. Seitdem warteten die beiden auf Ablösung durch die nächste geplante ISS-Mannschaft. Deren Ankunft war zunächst für Februar vorgesehen, verzögerte sich dann aber bis März.
Keine Langeweile auf der ISS
In der Zwischenzeit nahmen die beiden Astronauten zahlreiche Experimente vor. "Jeder Tag ist interessant", sagte Williams Anfang März. "Das Warten auf die Rückkehr sei vor allem für die Familien schwer, die sprichwörtlich eine Berg-und-Tal-Fahrt durchmachten", sagte sie.
Vorfreude auf baldiges Wiedersehen mit den Angehörigen
Die Rückkehr zur Erde wurde sehnsuchtsvoll erwartet: "Wir kommen, wir sind bald wieder da, also plant nichts ohne mich", scherzte die 59-jährige Williams kürzlich unter Gelächter in Richtung ihrer Familie. "Wir waren darauf vorbereitet, lange zu bleiben, obwohl wir davon ausgingen, dass wir sehr kurz bleiben", sagte ihr 62-jähriger Kollege Butch Wilmore. Dafür sei ihr Training schließlich da.
Astronauten-Ablöse auf der ISS
Am Wochenende kam dann endlich die vierköpfige "Crew 10" auf der Internationalen Raumstation ISS an, um die "Crew 9" an Bord der ISS abzulösen. Die US-Astronautinnen Anne McClain und Nichole Ayers, der japanische Astronaut Takuya Onishi und der russische Kosmonaut Kirill Peskow sollen bis zum Herbst im All bleiben.