Weintraubenproduktion in Bulgarien geht zurück
18. März 2002Sofia, März 2002, WIRTSCHAFTSBLATT, deutsch
Eine der Branchen, in denen Bulgarien langjährige Traditionen, einen entwickelten Inlandsmarkt sowie gute Exportchancen hat, ist die Weinproduktion. Diese kann jedoch ohne ihre Rohstoffbasis, d.h. den Weinbau, nicht existieren. In den letzten zehn Jahren hatte der Weinbau allerdings mit denselben Problemen zu kämpfen wie alle anderen Bereiche der bulgarischen Landwirtschaft.
Laut Experten der Branche wird in neue Weingärten kaum investiert. Selbst jene Weinproduzenten, die in den Weinbau investieren wollten, hätten enorme Schwierigkeiten beim Abschluss von Pachtverträgen oder beim Erwerb von Bodenparzellen, die sich im Besitz vieler Kleineigentümer befänden. Auf der anderen Seite verfügten letztere nicht über eigene Mittel, um neue Weingärten anzulegen. Häufig seien sie auch nicht in der Lage, die vorgeschriebenen agrartechnischen Maßnahmen durchzuführen. Die Folgen davon seien eine ständige Verringerung der Erträge und die Beeinträchtigung der Traubenqualität.
Statistische Angaben zeigen, dass die Produktion von Weintrauben in Bulgarien von 520 000 Tonnen im Jahr 1996 auf 366 000 Tonnen in 2001 geschrumpft ist. Im Zeitraum 1996 - 1999 sind die durchschnittlichen Hektarerträge von 5530 kg auf 3160 kg, d.h. um fast 40 Prozent zurückgegangen. (fp)