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Warum Waldbrände zunehmen – und was hilft

Serdar Vardar
25. September 2025

Wieder haben verheerende Waldbrände ganze Landstriche in Europa zerstört. Menschen verloren ihr Zuhause oder gar ihr Leben. Die EU investiert Milliarden in die Brandbekämpfung. Doch wie lässt sich die Prävention wirksamer gestalten?

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Wenn Wälder brennen – Feuer als globale Herausforderung

Waldbrände nehmen weltweit zu – und sie werden intensiver. Allein im Jahr 2023 verbrannten in der EU über 500.000 Hektar Wald. Die wirtschaftlichen Schäden beliefen sich auf mehrere Milliarden Euro, während rund 20 Millionen Tonnen CO₂ freigesetzt wurden – vergleichbar mit den jährlichen Emissionen des Landes Kenia. Der Klimawandel sorgt für heißere, trockenere Sommer, die das Risiko für Waldbrände deutlich erhöhen. Selbst Regionen wie England und Wales, die früher kaum betroffen waren, verzeichnen inzwischen eine drastische Zunahme an Vegetationsbränden.

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Feuer in der Natur – Bedrohung oder notwendiger Prozess?

Nicht jeder Waldbrand ist automatisch eine Katastrophe. In vielen Ökosystemen – etwa mediterranen Kiefernwäldern oder afrikanischen Savannen – spielt Feuer eine wichtige Rolle für die Regeneration. Es hilft, Nährstoffe zu recyceln und das ökologische Gleichgewicht zu erhalten. Problematisch wird es, wenn Brände zu häufig oder zu intensiv auftreten, wie etwa im Amazonasgebiet. Dort gefährden sie Biodiversität und Kohlenstoffspeicher. Experten warnen: Die ausschließliche Brandbekämpfung stört natürliche Feuerregime und erhöht langfristig das Risiko für unkontrollierbare Großbrände. Stattdessen braucht es gezielte Maßnahmen wie kontrollierte Brände, Ausdünnung und Beweidung – traditionelle Methoden, die heute wieder an Bedeutung gewinnen.

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Feuerprävention: Was wir gegen Waldbrände tun können

Die wirksamste Strategie gegen Waldbrände ist nicht das spektakuläre Löschen, sondern nachhaltige Feuerprävention. In Spanien werden kontrollierte Frühjahrsbrände eingesetzt, in den USA helfen Ziegen beim Entfernen von Unterholz, und in Deutschland wird Totholz gezielt entfernt. Auch Privatpersonen können zur Waldbrandprävention beitragen – etwa durch das Entfernen von Laub auf Dächern oder die Pflege von Gärten in gefährdeten Regionen. Verlassene ländliche Flächen fördern die Ansammlung von Brennmaterial. Eine Rückkehr zu traditioneller Landnutzung kann helfen, das Risiko großflächiger Waldbrände zu senken und unsere Wälder langfristig zu schützen.