Warnstreik legt Flughafen München lahm
27. Februar 2025Am Flughafen München hat ein zweitägiger Warnstreik der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi begonnen. Die Fluglinien haben dort 80 Prozent der für Donnerstag und Freitag geplanten Verbindungen gestrichen, wie die Flughafengesellschaft FMG mitteilte. "Weitere Annullierungen sind nicht ausgeschlossen", hieß es.
Hintergrund ist ein Tarifstreit im öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen. Unter anderem sind Beschäftigte in den Bereichen Sicherheitskontrolle und Flugzeugabfertigung bis Freitagabend um 23.59 Uhr zu Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Der Samstag ist der erste Tag der Faschingsferien im süddeutschen Bundesland Bayern, dessen Hauptstadt München ist. Reisenden wird dringend empfohlen, sich vorab mit ihrer Fluggesellschaft in Verbindung zu setzen.
Der "Franz Josef Strauß"-Airport ist nach dem in Frankfurt am Main der zweitgrößte Flughafen Deutschlands. Parallel bestreikt Verdi auch den Flughafen der norddeutschen Metropole Hamburg. Dort seien die Auswirkungen des Warnstreiks jedoch nicht so ausgeprägt wie in München. So sei der Flugbetrieb trotz des Ausstandes einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie geplant angelaufen, sagte ein Flughafensprecher. Er empfahl Reisenden, sich frühzeitig über ihren Flug zu informieren, eher am Flughafen zu sein und nur mit Handgepäck zu reisen.
Im Hamburg werden zudem die Fährlinien der Stadt bestreikt. "Es fährt kein Schiff. Wir rechnen damit, dass über den ganzen Tag hinweg kein Fährbetrieb aufgenommen werden kann", erklärte ein Verdi-Vertreter.
Betroffen von Warnstreiks ist auch der Containerschiffsverkehr auf der Elbe. Weil der sogenannte Lotsenversetzdienst streikt, können lotsenpflichtige Schiffe den Hamburger Hafen nicht mehr anlaufen oder verlassen. Ohne den Lotsenversetzdienst kommen die Lotsen nicht an Bord der Schiffe.
Flughafenverband kritisiert Umfang der Warnstreiks
Nach Angaben der "Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen" (ADV) können wegen Warnstreiks in dieser Woche insgesamt knapp 300.000 Passagiere ihre Reise nicht antreten. "Zweitägige Streiks, die deutsche Metropolregionen vom internationalen Luftverkehr abschneiden, haben längst nichts mehr mit Warnstreiks zu tun", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Anfang dieser Woche war bereits an den Flughäfen Düsseldorf und Köln/Bonn in Nordrhein-Westfalen gestreikt worden.
wa/se (dpa, afp)