Waldbrände in Spanien: Ein Land steht in Flammen
Die schweren Waldbrände in Spanien breiten sich immer weiter aus. Tausende Menschen mussten ihre Häuser verlassen. Am Wochenende starben weitere Menschen in den Flammen. Madrid bittet EU-Länder um Hilfe.
Einsatzkräfte am Limit
Seit Wochen sind in Spanien Tausende hauptberufliche und freiwillige Feuerwehrleute sowie fast 2000 Soldaten im Einsatz gegen die zahlreichen Wald- und Vegetationsbrände. Kollegen aus mehreren europäischen Ländern - darunter Frankreich, Italien und Deutschland - sind ihnen zwar zur Hilfe geeilt. Und doch geraten sie immer wieder an die Grenzen ihrer physischen und psychischen Kräfte.
Giftige Rauchwolken über grünen Hügeln
Die Feuerwalzen verwüsten ganze Landstriche. Nach amtlichen Angaben sind allein im August mehr als 1150 Quadratkilometer abgebrannt - fast die doppelte Fläche der Hauptstadt Madrid. Die Behörden sperrten auch einen Teil des bei Pilgern beliebten Jakobswegs. Insgesamt sind 2025 nach Angaben des Europäischen Waldbrand-Informationssystems (EFFIS) schätzungsweise 344.400 Hektar Land verbrannt.
Lebensgefährlicher Einsatz
Wie gefährlich der Kampf gegen die Flammen ist, zeigt die Bilanz der vergangenen Woche: Zwei freiwillige Helfer starben, als sie von mehreren Feuerfronten umschlossen wurden. Ein Mann kam bei dem Versuch um, seine Pferde aus dem Stall zu retten. Ein weiterer Feuerwehrmann verunglückte tödlich mit seinem Einsatzfahrzeug.
Flucht vor den Flammen
Diese Menschen nahe dem Dorf Melón rennen buchstäblich um ihr Leben. Die Gemeinde liegt in der galizischen Provinz Ourense an der Grenze zur Provinz León. Die beiden Provinzen sind derzeit am schwersten von Wald- und Vegetationsbränden betroffen. Trotz aller Bemühungen können die Helfer nicht alle Häuser vor den Flammen retten.
Wenn nichts mehr zu retten ist ...
Laut spanischen Medienberichten haben seit Anfang Juni mehr als 27.000 Menschen ihre Häuser wegen akuter Waldbrandgefahr verlassen. Ganze Dörfer wurden evakuiert. Dieser Feuerwehrmann versucht, im evakuierten Dorf Carucedo zu retten, was zu retten ist.
Harren und hoffen
Die Evakuierten können, wie hier in Cualedro, nur zusehen und hoffen, dass die Feuerwehrleute ihr Hab und Gut retten können. Doch nicht alle verlassen sich darauf. Im spanischen Radio berichtete ein Bergführer aus dem Dorf Santa Marina de Valdeón, im berühmten Nationalpark Picos de Europa, dass sich Bewohner der Evakuierung ihres Dorfes widersetzt hätten, um es vor den Flammen zu retten.
Zerstörte Häuser und Hoffnungen
Doch nicht für alle erfüllt sich die Hoffnung. Vor allem in entlegenen Regionen müssen die Feuerwehrleute einzelne Häuser aufgeben, um größere Siedlungen schützen zu können. Wie viele Menschen bisher ihr Obdach an die Flammen verloren haben, ist derzeit nicht bekannt. Kein Wunder: Laut spanischen Medienberichten wüten in Spanien rund zwei Dutzend Großbrände und weitere kleinere Feuer.
Waldbrände auch in Portugal
Im Nachbarland Portugal ist die Situation kaum besser. Betroffen sind auch hier vor allem die bergigen Regionen im Nordosten des Landes, die an die stark betroffenen spanischen Provinzen Ourense, León, Zamora und Salamanca grenzen. In Portugal starben bislang mindestens zwei Menschen. Mehr als 2000 Quadratkilometer Land sind dort Schätzungen zufolge in diesem Jahr bereits verbrannt.