Waldbrände in Südkorea: Der verlorene Kampf um 1000 Jahre alte Tempel
Es sind die drittgrößten Waldbrände in der Geschichte Südkoreas: Im Osten des Landes wurden zahlreiche Menschen getötet und jahrhundertealte Kulturschätze zerstört. 9000 Feuerwehrleute kämpfen weiter gegen die Flammen.
Schmerzlicher kultureller Verlust
Glutreste glimmen in den Trümmern, nachdem ein Waldbrand große Teile des Gounsa-Tempels im südkoreanischen Landkreis Uiseong zerstört hat. Der Tempel wurde im Jahr 681 während des Silla-Königreichs gegründet. Die meisten Gebäude brannten bis auf die Grundmauern nieder.
Massive Zerstörung
In der Region im Osten des Landes wurden auch viele Wohnhäuser zerstört. Mindestens 24 Menschen sollen bisher ums Leben gekommen sein. Um der Flammen Herr zu werden, sind fast 9000 Feuerwehrleute und mehr als 130 Hubschrauber im Einsatz. Nach Angaben des Ministeriums mussten rund 5500 Menschen ihre Häuser verlassen. 43.000 Hektar Land wurden bereits zerstört.
Buddha-Statue sicher verpackt
Zwei Männer sichern eine Buddha-Statue im Bongjeong-Tempel in der Stadt Andong. Es wird befürchtet, dass auch dieser Tempel von den Flammen erreicht werden könnte. Südkoreas amtierender Präsident Han Duck-soo bezeichnete die Zerstörung als "beispiellos" und rief zu einer umfassenden nationalen Reaktion auf die Katastrophe auf.
Verbrannte Erde
Seit vergangener Woche kämpft die Feuerwehr gegen mehrere Brände im Land. Zwar hatten die Einsatzkräfte zwischenzeitlich gemeldet, die Feuer weitgehend unter Kontrolle gebracht zu haben, doch aufgrund von Trockenheit und starkem Wind flammten sie erneut auf. Ermittler vermuten, dass menschliches Fehlverhalten die Brände verursacht haben könnte.
Hilflos zusehen
Ein Anwohner steht vor einem Flammenmeer in Andong. Hier wüteten die Brände besonders heftig, genau wie in der Stadt Ulsan und in den Landkreisen Uiseong und Sancheong. Auch das historische Hahoe-Dorf, das 2010 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, ist durch die Flammen in Gefahr.
Tragischer Unfall
Während der Löscharbeiten stürzte ein Hubschrauber bei einem Einsatz in Uiseong ab. Laut der Nachrichtenagentur Yonhap kam dabei der Pilot ums Leben. Der koreanische Forstdienst erklärte am Mittwoch, dass nach aktuellem Stand keine weiteren Besatzungsmitglieder an Bord gewesen seien.
In Schutt und Asche
Der Unramsa-Tempel, eine historische buddhistische Stätte in Südkorea, wurde von den Flammen vollständig zerstört. Das Bauwerk aus der Silla-Dynastie überstand mehr als 1000 Jahre unbeschadet, bevor er jetzt dem drittgrößten Waldbrand in der Geschichte des Landes zum Opfer fiel.