Vuk Draskovic: Im Kosovo werden die christlichen Serben ihrer Menschenrechte beraubt
8. Dezember 2004Belgrad, 7.12.2004, B92, engl., nach BETA
Kosovo ist eine Region Europas, in der es für eine ganze Nation keine Sicherheit gibt. Diese Ansicht vertrat heute Vuk Draskovic. Der Außenminister Serbien-Montenegros äußerte sich auf einer OSZE-Konferenz über die Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa in Sofia.
"Leider gibt es heute einen Teil Europas, einen Teil des Balkans, einen Teil Serbien-Montenegros ohne Sicherheit oder das Recht auf Sicherheit für eine gesamte Nation. Das ist das Kosovo", so Draskovic.
Den christlichen Serben würden ihrer grundlegenden Menschenrechte beraubt: Das Recht auf ein sicheres Leben, auf die Sicherheit ihres Eigentums sowie die Freiheit der Bewegung und der Religion, so der Außenminister.
Draskovic erläuterte vor den Außenministern aus 55 OSZE-Mitgliedstaaten, dass seit 1999 beinahe eine Viertelmillion Serben aus dem Kosovo vertrieben worden seien. 40 000 serbische Häuser seien völlig zerstört worden, zudem 150 Kirchen und Klöster, und mehr als 2500 Serben, viele von ihnen Kinder, seien getötet worden.
Draskovic erklärte, die Prinzipien der OSZE und die Standards des modernen Europa müssten im Kosovo akzeptiert und respektiert werden. Hierfür schlug er das Modell der drei E vor.
"Das erste E steht für ein europäisches Niveau des Schutzes der Serben und anderen Nicht-Albaner im Kosovo. Das zweite E steht für ein europäisches Modell der Dezentralisierung der Verwaltung mit dem höchstmöglichen Niveau lokaler Autonomie und der Beachtung des Grundsatzes der positiven Diskriminierung. Das dritte E bedeutet Grenzen von europäischer Qualität", so der Außenminister.
Die Grenzen Serbien-Montenegros und Albaniens könnten nicht verändert oder neu bestimmt werden, so Draskovic. Serbien-Montenegro trete für europäische Qualitätsgrenzen ein, die "völlig offen und transparent sein müssen".
"Dies ist das Kosovo, das wir anstreben, Kosovo als eine Region Europas im Rahmen eines europäischen Serbien-Montenegro. Kosovo als eine europäische Brücke und nicht als Ort, wo die grundlegenden Menschenrechte verletzt werden", so der Außenminister. (MK)