Vorwurf der Bierpanscherei
27. Februar 2013Biertrinker in den USA werfen dem "Budweiser"-Hersteller Anheuser-Busch InBev vor, einige der beliebtesten amerikanischen Biersorten mit Wasser gestreckt zu haben, um mehr Profit zu machen. Der weltweite Marktführer braut hierzulande unter anderem "Beck's", "Diebels" und "Hasseröder".
Die US-Verbraucher klagen nun auf Schadenersatz von mehr als 5 Millionen Dollar (3,8 Millionen Euro). Wortführerin ist Nina Giampaoli. Sie habe in den vergangenen vier Jahren jede Woche einen Sechserpack "Budweiser" gekauft und erst später herausgefunden, dass der angegebene Alkoholgehalt von fünf Prozent übertrieben gewesen sei, heißt es in der Klage. Die Informationen über die angeblich verminderte Qualität des Gerstensaftes sei von früheren Angestellten des Konzerns gekommen.
Brauerei-Konzern weist alles zurück
Die Klage ging bereits am Freitag vor dem Bezirksgericht von San Francisco ein. Klagen in weiteren Bundesstaaten sollten folgen. Der Braukonzern wies die Vorwürfe entschieden zurück. "Wir sind stolz darauf, beim Brauen unserer Biere die höchsten Standards einzuhalten", sagte der zuständige Manager.
Das amerikanische "Budweiser" (schwarze Schrift, braune Flasche) ist allerdings nicht mit dem gleichnamigen Bier in Europa zu verwechseln, denn das stammt von der tschechischen Brauerei Budejovický Budvar (rote Schrift, grüne Flasche). Die beiden Brauer streiten sich seit Jahren vor Gerichten um die Bezeichnung.
AB InBev, wie der Konzern verkürzt heißt, steckt in Deutschland auch hinter "Spaten", "Franziskaner Weissbier", "Gilde", "Haake-Beck" oder "Löwenbräu". In Belgien gehört das beliebte "Stella Artois" dazu, genauso wie "Leffe".
Der Gesamtumsatz der Gruppe war im vergangenen Jahr um sieben Prozent auf 39,8 Milliarden Dollar geklettert; der Gewinn des Brauriesen stieg um ein Viertel auf unterm Strich 7,2 Milliarden Dollar.
ul/qu(dpa, afp, rtr)