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Vor der Stichwahl der Präsidentschaftswahlen in Mazedonien

27. April 2004

– Beide Kandidaten zu Gast bei der albanischsprachige Zeitung "Koha Ditore"

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Skopje, 26.4.2004, MIA, mazed.

"Den albanischen Bürgern biete ich Gleichberechtigung und Verantwortung. Für Mazedonien ist es schlecht, wenn in dem Staat Bürger leben, die nicht völlig gleichberechtigt sind", sagte der Präsidentschaftskandidat des Regierenden Bündnisses für Mazedonien SDSM, Branko Crvenkovski, gegenüber der albanischsprachigen Zeitung "Koha Ditore" .

"Ich bin kein neues Gesicht auf der politischen Szene. Ich bin viele Jahre in der Politik und habe mit der Bevölkerung viele Dinge erörtert. Wir hatten einige schwere Augenblicke, aber auch schöne, als wir uns über die gemeinsam erzielten Fortschritte gefreut haben. Ich will bei den Bürgern meinen politischen Kurs, der schon bekannt ist, nicht wiederholen. Das, was ich garantiere, ist, Frieden, Stabilität, Sicherheit, gute zwischenethnische Beziehungen, Gleichberechtigung, das heißt, wir werden ein politisches Umfeld schaffen, in dem wir Lösungen für die Wirtschaftsprobleme anbieten werden", so Crvenkovski.

Er schätzte ein, das Ohrider Abkommen sei ein wichtiger Faktor für die Stabilität und für die Zukunft Mazedoniens

Auf der Frage, ob er als erster mazedonischer Präsident Pristina besuchen und dabei die Unabhängigkeit Kosovos anerkennen werde, sagte Crvenkovski, diese Frage erscheine ihm hypothetisch, weil zur Zeit keiner mit Sicherheit sagen könne, wann die Status-Frage gelöst wird. "Ob das in den nächsten fünf Jahren während des Mandats des mazedonischen Präsidenten geschehen wird, wissen wir noch nicht. Wenn in dieser Zeit, hypothetisch gesehen, die internationale Gemeinschaft die Unabhängigkeit Kosovos bestätigt, dann wird Mazedonien die Entscheidung achten und normale Beziehungen zu Pristina herstellen", fügte der Präsidentschaftskandidat des SDSM, Branko Crvenkovski, gegenüber "Koha Ditore" hinzu. (...)

"Das Abkommen von Ohrid werte ich als Zukunft für Mazedonien. Als Präsident werde ich mich für die völlige Umsetzung einsetzen", sagte der Präsidentschaftskandidat der oppositionellen VMRO-DPMNE, Sasko Kedev, gegenüber der gleichen albanischsprachigen Zeitung.

Auf die Frage, was er den albanischen Wählern, deren Stimmen entscheidend für die Wahl des Präsidenten sind, bieten könne, sagte Kedev: "Ich als Kardiologe habe Hunderte Albaner behandelt und geheilt. Ich habe auch viele albanische Bekannte und denke, dass ich deren Mentalität gut kenne. Mein politischer Gegner (Crvenkovski – MD) kennt die Albaner nicht, er unterschätzt sie, wie er auch die (Slawo – MD) Mazedonier unterschätzt. (...) Ich werde mich einsetzen, Präsident aller Mazedonier zu werden", so Kedev. (...)

Er sagte, was die Kosovo-Frage betrifft, sein persönliches und das Interesse der mazedonischen Bürger sei ein stabiles und demokratisches Kosovo und dies sei auch für die Stabilität der Balkan-Region von Vorteil. "Ich habe auch im Kosovo Bekannte und Kollegen und Hunderte Patienten, denen ich als Kardiologe geholfen habe. Ich sehe nichts Abwegiges darin, Kosovo zu besuchen. Ich meine, die Visite wäre ein idealer Beitrag zur Förderung der gegenseitigen Beziehungen", sagte der Präsidentschaftskandidat der mazedonischen Opposition, Sasko Kedev, gegenüber der albanischsprachigen Tageszeitung "Koha Ditore". (fp)