Viele Tote bei Kaserneneinsturz in Russland
13. Juli 2015Wie das Verteidigungsministerium in Moskau mitteilte, brach bereits am Sonntag ein Teil des vierstöckigen Gebäudes im sibirischen Swetly zusammen. 19 Soldaten konnten lebend geborgen werden. Einige von ihnen wurden zur Behandlung in Krankenhäuser nach Moskau gebracht.
Nach Angaben des Verteidigungsministeriums werden in Swetly junge Offiziere und Fahrer von gepanzerten Fahrzeugen ausgebildet. Die meisten der Unglücksopfer sollen zwischen 18 und 24 Jahre alt gewesen sein. Das russische Fernsehen zeigte Bilder von den Rettungsarbeiten. Soldaten bildeten eine Menschenkette, um den Schutt beiseite zu räumen und Verschüttete zu retten. Spürhunde waren im Einsatz.
Präsident Wladimir Putin wurde fortlaufend über das Unglück unterrichtet. Er drückte den Angehörigen sein Beileid aus. Das Regionalkommando der Armee leitete eine Untersuchung zur Unglücksursache ein. Die Behörden gehen von Mängel beim Bau des Gebäudes aus. Das Gebäude, das 1975 errichtet wurde, war 2013 umfassend saniert worden. Das Boulevard-Blatt LifeNews, das für seine guten Kontakte zur russischen Polizei bekannt ist, zitiert einen Bauarbeiter von damals, der behauptet, dass die meisten seiner Kollegen damals alkoholkrank oder drogensüchtig waren. Nur vier oder fünf von 40 Arbeitern wären für den Job qualifiziert gewesen.
Generell sind Gebäudeeinstürze durch mangelhafte Bauarbeiten oder alte Materialien keine Seltenheit in Russland.
chr/sti (afp, dpa)