Vertriebene Kosovo-Serben drohen Rückkehr auf eigene Faust an
10. Juni 2002Belgrad, 8.6.2002, B92, engl, aus Kraljevo
Tausende vertriebene Kosovo-Serben haben gedroht, mit oder ohne die Erlaubnis Belgrads oder Pristinas zurückzukehren, sollten die Behörden nicht bis zum 15. September für ihre organisierte Rückkehr sorgen. Einige tausend vertriebene Serben schlossen sich heute (8.6.) einer Protestversammlung in der serbischen Stadt an, die unter dem Motto "Rückkehr in die Heimat" stand.
In einer Erklärung am Ende der Demonstration hieß es, die Serben seien bereit, selbst in die Provinz zurückzukehren, "unabhängig vom Preis." "Die Verantwortung wird von der UNMIK, der UNO, der Europäischen Union und allen anderen Institutionen der internationalen Gemeinschaft zu tragen sein, die für die das Problem der Rückkehr mehr tun könnten oder mehr hätten tun können", heißt es in der Erklärung. Darin werden alle im Kosovo vertretenen Staaten aufgefordert, "ernsthaften Druck auf die Albaner auszuüben, mit den ethnischen Säuberungen und allen Verbrechen, denen die Minderheiten ausgesetzt sind, aufzuhören. Andernfalls würden sie als Mittäter angesehen. (MK)