Vertrauen in den bulgarischen Präsidenten bleibt nach einer Umfrage stabil
17. Januar 2003Sofia, 17.1.2003, 1138 GMT, RADIO BULGARIEN, deutsch
In der Sofioter Tageszeitung "Sega" werden die Ergebnisse einer Meinungsumfrage aus Anlass des ersten Jahrestages des Amtantrittes des bulgarischen Staatspräsidenten Georgi Parwanow veröffentlicht.
Georgi Parwanow ist der erste, der die Wahlen unter den Bedingungen des Zerfalls des bipolaren politischen Modells bei drei großen Parteien gewonnen hat, heißt es in der Zeitung. Er gewann sie unerwartet und selbständig. Zum ersten Mal wurde eine politische Persönlichkeit zum Präsidenten gewählt, ohne von jemanden ernannt oder bestimmt zu werden. Trotz mancher Zweifel wurde er zum bisher unabhängigsten bulgarischen Staatsoberhaupt, obwohl er zuvor Vorsitzender der Bulgarischen Sozialistischen Partei war.
Ein Jahr später sind 58 Prozent der bulgarischen Wähler überzeugt, dass er ein neutraler Präsident aller Bürger ist. Nur jeder achte sieht in ihm den parteiischen Präsidenten der Bulgarischen Sozialistischen Partei. Das Vertrauen zu ihm bleibt stabil über der 50-Prozent-Marke. Im Dezember war sie bei 84 Prozent. Etwa 30 Prozent der Befragten vertrauen ihm nicht. Ein Jahr nach seinem Amtseintritt wird Georgi Parwanow als der bisher beste bulgarische Präsident angesehen. Bei allen gesellschaftlichen Gruppen ist das Vertrauen zu ihm größer als das Misstrauen.
Das erste Amtsjahr des Staatspräsidenten Georgi Parwanow war erfolgreich. Es ist schwer das zweite Jahr vorauszusehen. Aber es gibt keinen Zweifell, dass seine Bedeutung wachsen wird wegen der Krise im Gerichtsystem und der notwendigen Verfassungsänderungen. (fp)