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Verband der jüdischen Gemeinden Russlands: Kampf gegen den Antisemitismus lässt zu wünschen übrig

20. Oktober 2004
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Moskau, 18.10.2004, INTERFAX, russ.

Bei der Führung des Verbandes der jüdischen Gemeinden Russlands herrscht Sorge über die Art und Weise wie die Rechtsschutzorgane den Antisemitismus bekämpfen. "Es macht uns Sorge, mit anzusehen, wie offenkundige Straftaten, die nach Artikel 272 (Schüren nationalen Hasses) bestraft werden müssten, immer wieder als Rowdytum abgetan werden", erklärte der Geschäftsführer des Verbandes, Walerij Engel, am Montag (18.10.) auf einer Pressekonferenz in Moskau. "Antisemitismus im russischen Alltag gibt es immer noch, staatlichen Antisemitismus aber seit recht langer Zeit nicht mehr." (...) "In den vergangenen fünf Jahren hat das nationale und kulturelle Leben der Juden eine Blüte erlebt. Ohne die Unterstützung der föderalen Machtorgane wäre dies wohl kaum möglich", so W. Engel.

Am 25. Oktober findet in Moskau der 3. Kongress des Verbandes der jüdischen Gemeinden Russlands statt.

W. Engel teilte mit, dass dem Verband heute 178 Gemeinden in 170 russischen Städten angehören. Dazu gehören auch vier höhere religiöse Bildungseinrichtungen sowie ein System der Zusatzbildung für Kinder. In den vergangenen fünf Jahren habe der Verband elf große Kulturzentren neu errichtet oder überholt. Die Errichtung von 30 weiteren sei geplant. Außerdem unterhalte der Verband 19 jüdische Schulen, 16 Kindergärten und 20 Kindererholungslager. In den vergangenen Jahren habe der Verband 300 Tonnen an humanitärer Lebensmittelhilfe verteilt und die Gesamtauflage der jüdischen Presse auf dem Territorium Russlands liege bei 2,5 Millionen Exemplaren. (TS)