Varroamilbe bedroht Bienenvölker
Wenn die Bienen wieder Nektar und Pollen sammeln, steht der Frühling in Europa endlich vor der Tür. Doch viele Imker haben im Winter einen großen Teil ihrer Bienen verloren. Schuld daran trägt auch ein bekannter Parasit.
Es summt und brummt wieder
In Europa heißt es endlich: Frühling, Sonne und aufblühende Natur. Damit startet auch das neue Bienenjahr und die gestreiften Insekten fangen an, Pollen und Nektar zu sammeln. Bienen nehmen eine wichtige Rolle im Ökosystem ein, da sie als Bestäuber eine zentrale Rolle bei der Fortpflanzung vieler Pflanzen spielen. Doch die kleinen, fleißigen Tiere sind gefährdet.
Die Imkerei erlebt eine schwere Krise
Die Varroamilbe (Varroa destructor), die als Parasit in den Bienenstöcken an den Honigbienen lebt, hat in diesem Jahr besonders stark zugeschlagen und zahlreiche Bienenvölker vernichtet. In vielen Regionen Deutschlands melden Imker dramatische Verluste.
Größter Feind der Bienen
Eine Varroamilbe sitzt auf der Brutzelle einer Wabe. In fast jedem Bienenvolk leben Varroamilben; oft sind sie für den Zusammenbruch der Völker im Winter verantwortlich. Die kleinen Spinnentiere vermehren sich in den Wabenzellen und saugen an Larven oder erwachsenen Bienen. Die Jungbienen können verkrüppeln, teils werden Krankheiten übertragen. Bei zu vielen Milben stirbt das Bienenvolk.
Milde Winter fördern Varroamilben
Die ersten Obstblüten im März und April sind bei den Bienen und anderen Insektenarten heiß begehrt. Durch den Klimawandel und die immer milder werdenden Winter entstehen allerdings auch ideale Bedingungen für die Varroamilben, da die Bienenvölker kaum noch Brutpausen einlegen. So können sich die Milben, die nur in den Brutzellen gedeihen, stärker vermehren.
Kampf gegen die "Varroa-Epidemie"
Auch die Bienenvölker von Matthias Rettig sind in diesem Jahr geschwächt von dem Parasiten, der vor etwa 50 Jahren aus Asien eingeschleppt wurde. Der Imker aus Trier besitzt 30 Völker, die über die Region verstreut sind. Er verteilt Rauch über einem Bienenstock, um die Insekten zu beruhigen, bevor er den genauen Zustand des Volks überprüfen kann.
Brutpause bekämpft Milbenbefall
Neben der chemischen Bekämpfung der Varroamilbe gibt es eine geschickte andere Methode, bei der die Bienenkönigin eine wichtige Rolle spielt. Sie kann in einen Käfig gesetzt werden, wodurch sie für drei Wochen keine Eier legt. Da sich die Milbe ausschließlich in der Bienenbrut vermehrt, unterbricht eine Brutpause der Bienen auch das Wachstum der Milbenpopulation.
Asiatische Hornisse: Die neue Bienenfeindin
Doch die steigenden Temperaturen hierzulande locken längst auch neue Schädlinge an. Vor allem die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse wird von Experten mit Sorge beobachtet - denn auf dem Speiseplan der Räuber stehen auch die ohnehin schon bedrohten Honigbienen. Die invasiven Hornissen können in kürzester Zeit ganze Bienenvölker vernichten.