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Usbekistan erschwert tadschikischen Staatsbürgern die Einreise

11. Juni 2003
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Köln, 10.6.2003, DW-radio / Russisch

Usbekistan hat wegen Quarantänemaßnahmen alle Passierstellen an der Grenze zu Tadschikistan geschlossen. Die Einreise tadschikischer Bürger und Fahrzeuge wird bis zum 1. Juli auf ein Minimum reduziert.

Diese Maßnahmen hängen mit Quarantänemaßnahmen zusammen, die in Usbekistan ergriffen wurden, um zu verhindern, dass die Lungekrankheit SARS in das Land eingeschleppt wird. Dem Leiter des Hauptstabs des Komitees zum Schutz der Staatsgrenze Tadschikistans, Boris Sarikajew, zufolge erließ aus diesem Grund die usbekische Regierung entsprechende Verordnungen, was der tadschikischen Seite über inoffizielle Kanäle bekannt wurde. Sarikajew betonte, die Behörden des Nachbarlandes hätten das tadschikische Außenministerium über die Maßnahmen informieren müssen. Kein einziges Schreiben sei jedoch bislang eingegangen.

Nach Angaben des tadschikischen Gesundheitsministeriums wurde bis heute in Tadschikistan kein SARS-Fall registriert. Deswegen bestehe keine Gefahr, dass die Krankheit in das Nachbarland eingeschleppt wird.

Wegen der Maßnahmen sind für viele tadschikische Staatsbürger ernste Probleme entstanden. Hunderte Einwohner der tadschikischen Grenzgebiete fahren täglich in die benachbarten usbekischen Bezirke, um dort Handel zu treiben und einzukaufen. Jetzt, in der Saison, in der landwirtschaftliche Erzeugnisse verkauft werden, haben viele Händler ihre einzigen Einnahmequellen verloren. Sarikajew sagte, die usbekischen Grenzbeamten würden praktisch keine tadschikischen Fahrzeuge einreisen lassen, auch dann nicht, wenn alle notwendigen Dokumente vorgelegt würden. Die Menschen müssten zu Fuß die Grenzübergänge passieren und kilometerweit gehen. Nachts ist die tadschikisch-usbekische Grenze ganz geschlossen. Von den 16 bestehenden Übergängen haben fünf einen internationalen Status und arbeiteten rund um die Uhr. Jetzt arbeiten sie jedoch nur noch tagsüber. (MO)