Usbekische Geheimdienste entführen angeblich kirgisische Staatsbürger
22. Dezember 2003Bonn, 22.12.2003, DW-RADIO / Russisch
Auf die Tagesordnung des kirgisischen Parlaments ist die systematische Entführung kirgisischer Bürger durch die Behörden des benachbarten Usbekistan gesetzt worden. Beispielsweise bringen die Abgeordneten das Verschwinden des bekannten religiösen Vertreters Sadykschan Rachmanow im September dieses Jahres mit einem damaligen Besuch von Vertretern der Rechtsschutzorgane des usbekischen Gebiets Namangan in der Stadt Usgen in Verbindung. Es berichtet Tolkun Namatbajewa:
Führende Vertreter des kirgisischen Nationalen Sicherheitsdienstes, des Innenministeriums und der Generalstaatsanwaltschaft erklärten im Parlament, die Suche nach Mullah Rachmanow habe keine Ergebnisse gebracht. Dies lässt ihnen zufolge Versionen, wonach er von usbekischen Geheimdiensten entführt worden ist, bezweifeln. Nach Angaben des Mitglieds des "Komitees zum Schutz der Rechte von Muslimen", Oberst Alischer Sabirow, ist aber bei Nachforschungen festgestellt worden, dass Sadykschan Rachmanow von Geheimdiensten des benachbarten Usbekistan gewaltsam aus Usgen in die Stadt Namangan gebacht wurde, wo er drei Tage in Einzelhaft festgehalten wurde. Später sei er in ein Gefängnis in Taschkent überführt worden, wo er sich auch derzeit befinde. Auf einem Phantombild, das von Personen erstellt wurde, die Rachnamow in Usbekistan gesehen haben, wurde dieser von Angehörigen erkannt. Sabiro betonte, dass der Fall mit Mullah Rachmanow nicht der einzige ist, solche Fälle würden regelmäßig vorkommen. Nach Angaben kirgisischer Menschenrechtler wurden bislang etwa 100 kirgisische Bürger geheim nach Usbekistan gebracht, wo sie sich in Haft befinden. Alischer Sabirow unterstrich, dass es einigen entführten Kirgisen, die eine Strafe in Usbekistan verbüßten, gelungen sei, in ihre Heimat zurückzukehren und über das Geschehene zu berichten. In den meisten Fällen wurde ihren vorgeworfen, Mitglied extremistischer religiöser Organisationen wie der "Hisb-ut-Tahrir" zu sein. Am Montag (22.12.) werden die Abgeordneten die Entführungen kirgisischer Staatsbürger durch die usbekischen Behörden fortsetzen. (MO)
Deutschlehrer-Verband in Usbekistan gegründet
Taschkent, 19.12.2003, UzA, russ.
Im usbekischen internationalen Bildungszentrum ist der Verband der Deutschlehrer Usbekistans vorgestellt worden. Der Hauptinspekteur im usbekischen Bildungsministerium, Tadschimurod Tursunow, äußerte die Hoffnung, dass der Verband den Unterricht der deutschen Sprache und Kultur vorantreiben werde, was eine Annäherung der beiden befreundeten Staaten fördern werde. Ihm zufolge wird derzeit in Usbekistan an fast 2500 Schulen die deutsche Sprache unterrichtet. Insgesamt lernen etwa 800 000 Schüler Deutsch. (...) Der Verband verfügt bereits über sechs Filialen – in den Gebieten Taschkent, Dschisak, Buchara, Namangan und Choresm sowie in der Republik Karakalpakstan. Der Verband wird vom Goethe-Institut in Taschkent unterstützt. (MO)