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Quer durch Trumps USA: Auf der Suche nach Gesprächen

Sabine Kieselbach
8. September 2025

Das Goethe-Institut schickt die Autorin Sonali Beher und den Autor Iven Yorick Fenker auf einen vierwöchigen Roadtrip von New York nach Houston. Im Gepäck: Offenheit und Interesse an unterschiedlichen Perspektiven.

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Blick auf viele Wolkenkratzer unterschiedlicher Größe von einem Schiff aus, dazwischen Wasser (New York)
In New York startet die Lesereise von Sonali Beher und Iven Yorick FenkerBild: Steven Heap/Zoonar/IMAGO

Das Verhältnis zwischen den USA und Europa ist im Moment von viel Irritation geprägt. Nun startet das Goethe-Institut seine Kampagne "Among Friends - Unter Freunden", die Menschen in Deutschland und den USA miteinander ins Gespräch bringen soll. Den Auftakt dazu macht die Lesetoureiner jungen Autorin und eines jungen Autors, die vier Wochen lang durch die USA reisen: von New York nach Texas, mal hinaus aus dem Goethe-Institut hin zu eher ungewohnten Orten. In Washington werden Sonali Beher und Iven Yorick Fenker zum Beispiel in einer Pizzeria auftreten, in West Chester, Pennsylvania, lesen sie in einem riesigen Antiquariat, das in einer ehemaligen Scheune untergebracht ist.

Eine dunkelhaarige Frau (Sonali Beher) blickt in die Kamera.
Freut sich auf den Gedankenaustausch mit Menschen in den USA: Schriftstellerin Sonali BeherBild: privat

Beher, Jahrgang 1997, und Fenker, Jahrgang 1994, studieren beide am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. Die Schriftstellerin und Professorin am Institut, Ulrike Draesner, hat die Schirmherrschaft für das Projekt übernommen. Die beiden Schreibenden sind USA-erfahren und freuen sich auf die Gespräche, den Gedankenaustausch und die Texte, die sie verfassen wollen und die auf der Homepage des Goethe-Instituts veröffentlicht werden.

Sie vertreten ein junges, diverses Deutschland

Sonali Beher, gebürtig aus Gießen, schreibt Prosa, Essays, Lyrik und Szenisches und engagiert sich politisch. Als Schriftstellerin sieht sie es für sich als Privileg, dass sie einfach nur beobachten darf und daraus ihre Schlüsse ziehen kann. 2017 war sie zum Studium in den USA, in Seattle, und ist nun gespannt, wie sehr sich das Land in der zweiten Amtszeit von Präsident Trump verändert hat. Sie will sich in den nächsten vier Wochen aber auch als Vertreterin eines jungen, diversen Deutschlands präsentieren - und damit ein Zeichen setzen.

Iven Yorick Fenker wuchs im Harz auf, einem Grenzgebiet zwischen Ost und West. Die Landschaft dieser Region prägt seine Texte, so Fenker, auch wenn er heute als Journalist und Filmemacher in Berlin lebt. Er sei ein großer Fan US-amerikanischer Literatur, sagt er, aber auch der offenen Kommunikation, die er dort erlebt hat. Er hofft auf einen intensiven Austausch über die gesellschaftlichen Entwicklungen in beiden Ländern - da sieht er nämlich durchaus Parallelen.

Freundschaft mit den USA stärken - gerade jetzt

Unterwegs sind die beiden, deren Reise über Pennsylvania, North Carolina, Georgia und Florida bis nach Houston in Texas führt, mit Bus und Bahn. Auch dort hoffen sie ins Gespräch zu kommen. In einer literarischen Kolumne auf der Seite des Goethe-Instituts wollen sie in den kommenden vier Wochen eigene und gemeinsame Texte aber auch Videos veröffentlichen, die auf der Reise entstehen.

"Mit 'Unter Freunden' erschließen wir neue Zielgruppen, die bislang wenig Berührung mit Deutschland hatten", erklärt Klaus Krischok, Regionalleiter Nordamerika beim Goethe-Institut. Tatjana Brode, die das Projekt mit den beiden jungen Schreibenden betreut, ergänzt: "Für uns ist es gerade jetzt spannend, den Blick einer neuen Generation auf dieses Verhältnis zu sehen."

Als Endstation der Lesetour am 7. Oktober ist Houston übrigens nicht ohne Grund gewählt. Dort wird im Herbst ein neues - das siebte - Goethe-Institut in den USA eröffnet.