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USA setzen Luftangriffe auf Afghanistan fort

17. Oktober 2001

Rot-Kreuz-Lager in Kabul getroffen - Heftige Gefechte um Masar-i-Scharif - Anforderungen an Deutschland? - UN-Sicherheitsrat berät künftige Rolle

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Russischer BeobachterBild: AP

Die USA setzen ihre Militäroperation in Afghanistan unermüdlich fort. Ziele der Angriffe waren am Mittwoch der Norden und Nordosten der Hauptstadt Kabul sowie die Taliban-Hochburg Kandahar. Im Unterschied zu den vorangegangenen Tagen war kein Feuer der Flugabwehr zu hören. Ebenfalls bombardiert wurde ein Militärstützpunkt in Dschalalabad im Osten des Landes.

Das Pentagon erklärte in Washington, ein Flugzeug des Typs F/A-18 'Hornet' habe 450-Kilogramm-Bomben auf ein Rot-Kreuz-Lager in Kabul abgeworfen. Es sei irrtümlich vermutet worden, dass die Taliban-Miliz das Lagerhaus für militärische Zwecke benutzt habe.

Duschanbe: US-Bodeneinsatz in Afghanistan steht unmittelbar bevor

Der Einsatz amerikanischer Bodentruppen in Afghanistan steht nach Ansicht von Militärs im benachbarten Tadschikistan unmittelbar bevor. Dies schlossen die Militärs in Duschanbe aus der Art der Luftangriffe der vergangenen Tage, in deren Verlauf auch speziell für die Bodenunterstützung konzipierte Flugzeuge vom Typ AC-130 eingesetzt wurden.

Kampf um Masar-i-Scharif

Die oppositionelle Nordallianz lieferte sich heftige Gefechte mit den Taliban-Kämpfern um die Stadt Masar-i-Scharif. Ein Verlust der nordafghanischen Stadt wäre ein erheblicher Rückschlag für die Taliban. Die Stadt diente der Opposition bis zum Überfall der Taliban 1998 als Basis.

Der UN-Sicherheitsrat nahm in New York Beratungen über die künftige Rolle der Vereinten Nationen in Afghanistan aufgenommen. UN-Generalsekretär Kofi Annan rief die 15 Ratsmitglieder dazu auf, bei allen Überlegungen darauf zu achten, dass es in Pakistan, Indien, Iran oder den früheren Sowjetrepubliken nicht zu einer Destabilisierung der Lage kommt. Ansonsten sei eine Eskalation mit unabsehbaren Ausmaßen zu befürchten. Bei den Beratungen geht es um humanitäre Maßnahmen für die Bevölkerung und um eine politische Neuordnung nach einem möglichen Sturz des Taliban-Regimes.

Berlin: "Keine Anforderungen"

Nach deutschen Zeitungsberichten hat Washington unter anderem Bundeswehrexperten mit dem Panzer "Spürfuchs" zur Abwehr atomarer, biologischer und chemischer Angriffe sowie Sanitätssoldaten angefordert. Die Einheiten sollen "in Mittelasien" eingesetzt werden. Eine Regierungssprecherin sagte dazu in Berlin, es gebe keine entsprechende Anfrage der USA.