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USA können mit Mazedonien rechnen

24. November 2003

– Premierminister Branko Crvenkovski zu offiziellem USA-Besuch

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Detroit, 24.11.2003, UTRINSKI VESNIK, mazed.

Der Premierminister Branko Crvenkovski hat gestern (23.11.) in Detroit das neue mazedonische Generalkonsulat in den USA offiziell eingeweiht, nachdem vorher mit einem Regierungsbeschluss das Konsulat in New York geschlossen wurde. Dies wurde mit der Einschätzung begründet, dass in Detroit und Umgebung eine viel größere mazedonische Diaspora lebt. Damit begann auch offiziell die fünftätige Reise des Premierministers in den USA. Crvenkovski wird Washington und New York besuchen sowie Gespräche mit dem Vizepräsidenten Dick Cheney, Außenminister Colin Powell, mit den Vorsitzenden der Weltbank und des IWF und mit UN-Generalsekretär Kofi Annan führen.

Premierminister Crvenkvski werde den amerikanischen Präsidenten George Bush nicht treffen, weil dieser mit der Irak-Frage zur Zeit überlastet sei, sagen amerikanische Quellen. Dem Besuch des mazedonischen Gastes wird trotz allem höchste Priorität beigemessen. Crvenkovski will die USA überzeugen, dass sie mit Mazedonien gerade jetzt, da es im Irak brodelt, rechnen können, das heißt, die Präsenz der mazedonischen Soldaten im Irak kann nicht in Frage gestellt werden. Er erwarte andererseits von Cheney und Powell deutliche Garantien dafür, dass die NATO-Mitglider auf dem Gipfel in Istanbul Mazedonien Signale zur Mitgliedschaft in der Allianz senden. Crvenkovski will mit seinen Gesprächspartnern auch über den Kosovo-Status sprechen sowie über die möglichen gefahren für Mazedonien. Seine Gastgeber will er überzeugen, dass vor dem endgültigen Status Kosovos zunächst die noch offenen Fragen um die Demarkation der mazedonischen Grenzen geschlossen werden müssen. Anderenfalls wäre die Stabilität des Landes nicht garantiert. (...)

Die mazedonische Regierung sagt, dass das Jahr für die mazedonisch-amerikanischen bilateralen Beziehungen sehr wichtig sei und dass der USA-Besuch praktisch eine Bestätigung dieser Tatsache sei. In dem Kontext wird die amerikanische Unterstützung bei der Unterzeichnung der Adria-Charta, die antiterroristische Koalition mit den USA sowie der Beschluss über den Schutz und die Nichtauslieferung von amerikanischen Bürgern an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag erwähnt. Der mazedonische Premierminister will während seines Besuches gerade diese Tragkraft des mazedonischen Anteils in der Allianz mit den USA prüfen. (fp)