USA ergänzen schwarze Liste um drei Namen aus Mazedonien
13. Februar 2004Skopje, 13.2.2004, UTRINSKI VESNIK, mazed.
Das amerikanische State Department hat zwei Tage nach Veröffentlichung der schwarzen Liste noch keine Erklärung darüber abgegeben, warum die Liste um drei neue Namen ergänzt worden ist. Der Abgeordnete der Nationaldemokratischen Partei (NDP), Xhezair Shakiri–Hoxha, der Vizevorsitzende der (mazedonischen – MD) Demokratischen Partei der Albaner (DPA), Menduh Thaci, und Avdilj Jakupi alias Cakala, der zur Zeit in einem UNMIK-Gefängnis sitzt, sind die drei mazedonischen Staatsbürger, die auf die Liste des US-State Departments gelangt sind. Alle drei werden als Anführer von militanten Gruppen in Bosnien und Herzegowina, die gegen den Friedensvertrag von Dayton kämpfen, bezeichnet. (In Dayton wurde das Friedensabkommen zwischen Slobodan Milosevic, Franjo Tudjman und Alija Izetbegovic besiegelt – MD). Die amerikanische Botschaft in der mazedonischen Hauptstadt Skopje erwartet eine Korrektur aus Washington; die "verleumdeten" Thaci und Shakiri sprechen von einem technischen Fehler.
Der NDP-Abgeordnete Shakiri forderte dieser Tage ein Treffen mit dem amerikanischen Botschafter, Lawrence Butler. Er wollte über den Inhalt der Liste sprechen, was abgelehnt wurde. "Wir meinen, dass hier ein technischer Fehler passiert ist, weil die NDP und Shakiri selbst das Rahmenabkommen (von Ohrid – MD) achten", sagte ein NDP-Sprecher.
Der Vorsitzende dieser Partei, Basri Haliti, glaubt nicht, dass Shakiri auf die US-Liste wegen seiner Forderungen nach Föderalisierung Mazedoniens gelangt ist. "Das ist eine politische Forderung und hat mit dem Rahmenabkommen nichts zu tun", sagt Haliti. Der DPA-Vizevorsitzende Menduh Thaci hofft noch immer, dass es sich hier um einen technischen Fehler der Amerikaner handelt.
Die albanischsprachige Zeitung (in Mazedonien – MD) "Fakti" erklärte, Daut Rexhepi alias Leka sowie die Studenten der Universität in Tetovo hätten die schwarzen Listen der Europäischen Union und der Vereinigten Staaten missbilligt. Leka sagte gegenüber der internationalen Gemeinschaft, die mazedonische Regierung sei der Schuldige für die Nichterfüllung des Rahmenabkommens. Die Studenten, die Eltern und die Professoren von der Tetovo–Universität haben in einem Brief die Aufnahme von Fadil Sulejmani (Rektor der Universität – MD) in die schwarze Liste der EU scharf verurteilt. (fp)