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USA: Bergung läuft nach Flugzeugkollision auf Hochtouren

30. Januar 2025

Ein US-Passagierflugzeug stößt beim Landeanflug über der Hauptstadt Washington mit einem Hubschrauber zusammen. Beide stürzen in den Fluss Potomac. US-Präsident Trump hat schon einen Verantwortlichen hierfür ausgemacht.

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Bergungshelfer an einem Wrackteil der abgestürzten Passagiermaschine
Bergungshelfer an einem Wrackteil der abgestürzten Passagiermaschine Bild: Win McNamee/Getty Images

Einsatzkräfte haben nach Medienberichten viele Leichen aus dem Fluss Potomac geborgen. US-Präsident Donald Trump teilte in Washington nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP mit, dass alle 64 Insassen gestorben seien. 

Feuerwehrchef: Wohl keine Überlebenden

Zum Unglückszeitpunkt am Mittwochabend herrschten eisige Temperaturen. Auf dem Fluss treiben Eisschollen. Der Leiter der Feuerwehr der amerikanischen Hauptstadt Washington, John Donnelly, erläuterte vor Journalisten, mindestens 300 Rettungskräfte seien im Einsatz. "Die Bedingungen da draußen sind für die Einsatzkräfte extrem hart." Es sei kalt und windig. Die Temperaturen waren zuletzt auf bis zu minus zwölf Grad Celsius gesunken. "Zum jetzigen Zeitpunkt glauben wir nicht, dass es Überlebende gibt", erklärte Donnelly weiter. Man werde daran arbeiten, alle Leichen zu bergen.

Die aufgehende Sonne spiegelt sich im Wasser - rechts das Wrack des Black-Hawk-Transporthubschraubers im Fluss
Der beginnende Tag erleichtert die Suche - rechts das Wrack des Black-Hawk-Transporthubschraubers im Fluss Bild: Kevin Lamarque/REUTERS

Auf dem Potomac waren zahlreiche Schlauchbote zu sehen, über der Unglücksstelle kreisten Hubschrauber und suchten die Wasseroberfläche mit ihren Scheinwerfern ab. Zu sehen waren auch Dutzende Feuerwehrfahrzeuge, von denen einige auf Anhängern Schlauchboote in die Nähe des Flughafens brachten, dessen Start- und Landepisten am Ufer des Potomac liegen.

Einsatzkräfte in der Nacht auf einem Rettungsboot
Mit Rettungsbooten suchten Einsatzkräfte sofort nach dem Unglück das Flusswasser abBild: Alex Brandon/AP/dpa/picture alliance

Hauptstadtflughafen vorübergehend gesperrt

Der Flughafen Ronald Reagan Washington National Airport setzte alle Starts und Landungen vorübergehend aus. Der stark frequentierte Flughafen befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Stadtzentrum am Potomac. Über ihn werden hauptsächlich Inlandsflüge abgewickelt.

Die Passagiermaschine Bombardier CRJ700, die während des Landeanflugs über Washington mit dem Hubschrauber zusammengestoßen war, gehört American Airlines. 64 Menschen waren an Bord, darunter vier Crewmitglieder. Sie war in Wichita im US-Bundesstaat Kansas gestartet. Bei dem Helikopter handelte es sich nach Angaben des Pentagons um einen Sikorsky H-60, einen Transporthubschrauber des US-Militärs. Er befand sich mit drei Soldaten an Bord auf einem Übungsflug.

US-Minister: Keine Auffälligkeiten vor Zusammenstoß

US-Verkehrsminister Sean Duffy erklärte in einer Pressekonferenz, die Kollision hätte vermieden werden können. "Glaube ich, dass dies vermeidbar war? Absolut", sagte Duffy vor den Reportern. Vor der Kollision habe es keinerlei Auffälligkeiten gegeben. Wer in Washington lebe, sehe regelmäßig, "wie Militärhubschrauber den Fluss auf und ab fliegen". Duffy betonte: "Das ist eine Standardroute, die sie fliegen." Doch in diesem Fall sei "etwas schiefgelaufen". Der Verkehrsminister wies darauf hin, es sei eine klare Nacht mit guten Sichtbedingungen gewesen. Und die Piloten des Hubschraubers seien sich bewusst gewesen, dass die Passagiermaschine in der Nähe gewesen sei.

US-Präsident Donald Trump
Für US-Präsident Donald Trump steht ein Verantwortlicher für das Unglück schon festBild: Mark Schiefelbein/AP Photo/picture alliance

Trump kritisiert die Flugsicherung

US-Präsident Donald Trump hatte weniger als vier Stunden nach dem Unglück in seinem Onlinedienst Truth Social bereits die Flugsicherung kritisiert. Das Flugzeug habe sich in einem "perfekten Landeanflug" auf den Flughafen befunden. Der Hubschrauber sei direkt auf das Flugzeug zugeflogen. Es sei eine "klare Nacht" gewesen, erklärte Trump.

"Warum ist der Hubschrauber nicht hoch oder runter gegangen, oder hat gedreht. Warum hat der Kontrollturm dem Hubschrauber nicht gesagt, was er tun soll, anstatt zu fragen, ob sie das Flugzeug sehen. Das ist eine schlechte Situation, die aussieht, als hätte sie verhindert werden können. Nicht gut!", schrieb Trump weiter.

Eiskunstläufer aus den USA und Russland an Bord

In der Verkehrsmaschine saßen auch Mitglieder des Eiskunstsports aus den USA und Russland. Die Sportler und Betreuer sowie Familienangehörige seien von einen Trainingscamp für junge Nachwuchstalente heimgeflogen, schrieb die Zeitung "The Wichita Eagle". In der vorigen Woche hatten in der Stadt die US-Meisterschaften stattgefunden.

Nach Berichten russischer Staatsmedien waren in der Passagiermaschine auch die Weltmeister im Paarlaufen 1994, Jewgenija Schischkowa und Wadim Naumow. Die beiden arbeiteten zuletzt in den USA als Trainer. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, es seien auch noch "andere unserer Mitbürger" an Bord gewesen.

se/pg (afp, ap, rtr, dpa)

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