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Doordash startet Deutschland-Geschäft

17. November 2021

Das Geschäft mit Essenslieferungen boomt - auch wegen der Corona-Pandemie und der Arbeit im Homeoffice. Nun mischt ein großer US-Anbieter mit. Er startet im Land der Spätzle und Maultaschen.

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Lieferdienst DoorDash
Bild: STRF/STAR MAX/IPx/picture alliance

Der US-Lieferdienst Doordash startet sein neues Deutschland-Geschäft in Stuttgart. "Stuttgart ist für uns eine Art Test um zu sehen, ob es Appetit in Deutschland gibt für Doordash", sagte Mitgründer Andy Fang am Mittwoch in der schwäbischen Metropole. "Wenn wir erfolgreich in Stuttgart sind, dienen uns die hier gesammelten Erfahrungen auch in anderen Städten."

Doordash ist Fang zufolge das marktführende Lieferunternehmen in den USA. Die Firma aus San Francisco hatte erst vor rund einer Woche angekündigt, für rund sieben Milliarden Euro den finnischen Anbieter Wolt zu übernehmen, der unter anderem in Berlin aktiv ist. Doordash baut damit sein Gebiet um mehr als 20 Länder aus. In Europa ist bisher der niederländische Konzern Just Eat Takeaway besonders stark, zu dem auch die Marke Lieferando gehört.

Doordash wolle Händler unterstützen, online zu gehen, sagte Fang. Nur 18,5 Prozent der Restaurants in Deutschland seien bisher auf einem Internet-Marktplatz für Lieferungen. In Stuttgart sollen außer Essen auch Blumen und Alkoholprodukte an Kundinnen und Kunden geliefert werden, sagte er der Deutschen Presse-Agentur.

Deutschland Lieferdienst Delivery Hero
Das Dax-Unternehmen Delivery Hero will weiter wachsenBild: picture-alliance/dpa/B. Pedersem

Ausrüstung für Kurierfahrer

Das Unternehmen will in der baden-württembergischen Landeshauptstadt mit 30 Kurierfahrern  anfangen. "Ich möchte klarstellen, dass wir in Deutschland Kurierfahrer Vollzeit über eine Agentur beschäftigen", erklärte Fang. "Wir bieten ihnen Trainings für die Sicherheit, und sie bekommen die Ausrüstung, die sie für ihren Job brauchen - Helme, Handschuhe, Winterjacken. Sie erhalten auch E-Bikes."

Fang äußerte sich nicht näher zu dem Deal mit Wolt, da dieser nicht abgeschlossen sei. "Ich kann nicht so viel darüber sagen." Man warte auf die Billigung der Wettbewerbsbehörden.

Delivery Hero will expandieren

Unterdessen will der weltweit tätige Essenslieferdienst Delivery Hero sein Geschäft in Deutschland ausbauen. Noch in diesem Jahr kämen Köln, Düsseldorf und Stuttgart hinzu, teilte der im Deutschen Aktienindex DAX notierte Konzern mit. Bisher ist Delivery Hero mit seiner Marke Foodpanda in Berlin aktiv und hat bereits die Expansion nach Hamburg, Frankfurt am Main und München angekündigt. Es würden 1000 Fahrer gesucht, sagte Deutschlandchef Artur Schreiber und begründete das Vorhaben mit der großen Nachfrage.

Delivery Hero ist erst im Sommer auf den deutschen Markt zurückgekehrt. Nach dem Verkauf des Deutschlandgeschäfts an Just Eat Takeaway.com war das Unternehmen etwa zwei Jahre gar nicht in der Bundesrepublik aktiv. Neben dem Lieferando-Eigner Just Eat Takeaway.com konkurriert Delivery Hero hierzulande mit dem von Doordash übernommenen Rivalen Wolt und mit stark wachsenden Startups wie Flink und Gorillas, die vorwiegend Lebensmittel ausliefern.

Deilvery Hero hatte sich vor kurzem auch am in die Schlagzeilen geratenen Lieferdienst Gorillas beteiligt. Bei dem Lieferdienst gibt es seit Monaten Streit über die Arbeitsbedingungen. Ein Zusammenschluss von Mitarbeitern, das Gorillas Workers Collective, kritisiert unter anderem befristete Verträge, mangelnde Ausrüstung für Fahrer sowie eine schlechte Dienstplanung. Gorillas betont stets, die Kritik ernstzunehmen und viele Punkte bereits verbessert zu haben. Am Arbeitsgericht Berlin sind nach Angaben einer Sprecherin Dutzende Verfahren anhängig.

ul/hb (dpa, rtr)