US-Gericht kippt Trumps Geldentzug für Harvard-Universität
4. September 2025Ein Bundesgericht hat in den USA die Streichung von Forschungsgeldern in Höhe von rund 2,5 Milliarden Dollar (2,15 Milliarden Euro) für die Universität Harvard durch die Regierung von US-Präsident Donald Trump für unrechtmäßig erklärt. Bundesrichterin Allison Burroughs in Boston entschied, die Forschungsfinanzierung für die renommierte Universität dürfe nicht eingestellt werden.
Die Trump-Regierung hatte Hunderte von Stipendien für Forscher der Hochschule mit der Begründung annulliert, diese habe nicht genug gegen die Belästigung jüdischer Studenten auf ihrem Campus unternommen. Harvard hatte daraufhin geklagt und argumentiert, die Regierung übe Vergeltung und verstoße gegen das Recht auf freie Meinungsäußerung.
"Von radikal linken Ideologien beherrscht"
Die Trump-Regierung will über die Vergabe von Bundesmitteln Veränderungen an US-Universitäten erzwingen. Trump wirft den Bildungseinrichtungen vor, sie würden von antisemitischen und "radikal linken" Ideologien beherrscht.
Richterin Burroughs urteilte nun, der Präsident habe recht, wenn er Antisemitismus bekämpfe. Harvard habe "fälschlicherweise hasserfülltes Verhalten" zu lange toleriert. Die Bekämpfung des Antisemitismus sei jedoch nicht das eigentliche Ziel der von dem Republikaner Trump geführten Regierung gewesen.
Vielmehr hätten Beamte die Universität unter Druck setzen wollen, um Forderungen aus Washington nachzugeben. Dies verletzte das im ersten Zusatzartikel der US-Verfassung verankerte Recht auf freie Meinungsäußerung. Burroughs untersagte der Regierung, weitere Bundesmittel für Harvard zu streichen oder einzufrieren.
Das Weiße Haus kündigte an, gegen die Entscheidung Berufung einzulegen. Eine Sprecherin bezeichnete Burroughs als eine "aktivistische, von Obama ernannte Richterin". Harvard habe "kein verfassungsmäßiges Recht auf das Geld der Steuerzahler", heißt es in einer Erklärung des Weißen Haus.
jj/AR (dpa, afp, rtr)
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