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Unterlegene Albaner-Partei in Mazedonien wirft der Partei von Ex-Rebellenchef Ahmeti "ungeheure Wahlmanipulationen" vor

20. September 2002

– Präsidiumsmitglied Iliaz Halimi übt auch Kritik an internationalen Wahlbeobachtern

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Köln, 19.9.2002, DW-radio / Albanisch

Das Präsidiumsmitglied der Demokratischen Partei der Albaner, Iliaz Halimi, hat der Demokratischen Partei für Integration des früheren UCK-Führers Ali Ahmeti schwere Manipulationen vorgeworfen. Die internationalen Wahlbeobachter hätten mit ihrer Aussage, die Wahlen seien fair und frei verlaufen, dazu beigetragen. Halimi erläutert seine Vorwürfe in einem Interview mit der Deutschen Welle:

Halimi:

Ich möchte betonen, dass das kein sauberer Sieg ist. Bei den albanischen Stimmen hat es ungeheure Manipulationen gegeben. Wir haben viele Informationen darüber, und die sind dokumentiert. So hat in einigen Wahllokalen unsere Partei gar keine Stimmen erhalten, während die BDI Tausende erhielt.

Frage

: Sie werfen der BDI ganz direkt eine unehrliche, unfaire Kampagne vor?

Antwort

: Es gibt noch eine Reihe anderer Faktoren, die dazu beigetragen haben.

Frage:

Was für Faktoren sind das?

Antwort

: Es gibt andere Faktoren. Einige kommen von außen, und die haben dazu beigetragen. 4000 Beobachter waren hier, und alle haben erklärt, die Wahlen seien fair verlaufen. Wir hätten unsere Wählerstimmen schützen können, aber das hätte viele Tote, ein richtiges Blutbad bedeutet, und man hätte uns die Verantwortung dafür gegeben. Um das schlimmste Szenario zu verhindern, haben wir es geschehen lassen.

Frage

: Also haben Sie ernste Zweifel an dem überwältigenden Sieg der BDI bei der albanischen Bevölkerung?

Antwort

: Ja, wir haben ernste Zweifel, denn wir denken, dass die albanischen Stimmen missbraucht wurden. Aber das ist, das, was die Ausländer wollten, denn sie verkündeten, die Wahlen seien in der bestmöglichen Weise verlaufen. (...)

Frage:

Herr Halimi, ich gehe davon aus, dass Sie die Wahlen nicht anfechten werden?

Antwort

: Ja, das stimmt. Wir werden sie nicht anfechten. Wie werden nach den Fehlern suchen, die die BDI und der SDSM im Parlament machen und sie offen kritisieren, aber natürlich die Interessen der Albaner im Auge behalten. (Interview:Franko Egro) (MK)