UNMIK und Belgrader Kosovo-Koordinator in der Frage der Überstellung albanischer Häftlinge uneins
7. Februar 2002Belgrad, 6.2.2002, B92, engl.
Die Mission der Vereinten Nationen in Kosovo hat gestern (5.2.) bekannt gegeben, dass alle ethnisch-albanischen Häftlinge in Serbien bis Ende März nach Kosovo überstellt werden sollen. Der Leiter des Ressorts der UNMIK für Polizei und Justiz, Jean Christian Cady, erklärte, die jugoslawischen Behörden hätten eine beträchtliche Zahl von Akten über Albaner aus Kosovo, die sich in serbischer Haft befänden, übergeben.
Der Belgrader Kosovo-Koordinator Nebojsa Covic warnte jedoch davor, eine Entscheidung zu überstürzen. Die UNMIK selbst habe lediglich zwei Akten von im Kosovo inhaftierten Serben übergeben. Er warnte, es gebe "riesige Probleme" im Justizwesen Kosovos, "die gelöst werden müssen". "Es stimmt, dass die Lage sich mit der Ankunft internationaler Richter verbessert hat, aber sie kann nur dann gut sein, wenn Richter aus Serben beteiligt werden, und daran wird ebenfalls gearbeitet", so Covic. (MK)