UNMIK-Chef Steiner lobt zum Abschied "völlig verändertes Klima" im Kosovo
7. Juli 2003Belgrad, 6.7.2003, B92
B92, engl., nach BETA, 6.7.2003
Der scheidende UNMIK-Chef Michael Steiner hat gestern Abend (6.7.) auf seiner Abschiedsparty in Pristina erklärt, die wahre Errungenschaft sei, dass das Klima sich ungeachtet weiterhin auftretender Fehlschläge im Kosovo völlig geändert habe.
An seiner Feier im Museum von Pristina nahmen Kosovo-Präsident Ibrahim Rugova, Premierminister Bajram Rexhepi, der Vorsitzende der Demokratischen Partei des Kosovo, Hasim (Hashim – MD) Thaqi (Thaçi – MD), der Vorsitzende der Allianz für die Zukunft des Kosovo, Ramus (Ramush - MD) Haradinaj, die Abgeordnete des Kosovo-serbischen Bündnisses Provratak, Rada Trajkovic, sowie Steiners Berater für die Rückkehr von Flüchtlingen, Nenad Radosavljevic, teil.
Steiner begrüßte den jüngsten Appell führender Kosovo-Albaner zur Rückkehr in die Provinz und betonte, jeder wünsche eine europäische Normalisierung im Kosovo, die möglich werde durch den Wunsch der Menschen im Kosovo, normal zu leben, und die UNMIK-Mannschaft ermöglicht werde.
Präsident Rugova dankte Steiner für "alles, was er für das Kosovo und seine Menschen getan habe. Sie werden ein Freund des Kosovo bleiben und ich wünsche Ihnen Erfolg in ihrer künftigen Laufbahn".
Rugova sagte, Steiner habe eine sehr bedeutende Rolle bei der Stabilisierung der politischen Lage in Kosovo gespielt, indem er gute Beziehungen zu den Nachbarsstaaten geschaffen und an der Förderung der europäischen Integration des Kosovo gearbeitet habe. (...) (MK)
B92, engl., nach FONET, 6.7.2003
Die Demokratische Partei Serbiens hat an die Internationale Gemeinschaft appelliert, rasch den Nachfolger von UNMIK-Chef Steiner bekannt zu geben, denn Steiner habe "echtes Chaos" hinter sich gelassen.
In einer längeren Erklärung zitiert (Parteichef – MD) Vojislav Kostunica aus Steiners "Abschiedsgeschichten", in denen der deutsche Diplomat erklärt hatte, er verlasse ein bedeutend verbessertes Kosovo, das während seiner Amtszeit die Bildung einer multi-ethnischen Regierung erlebt habe.
Die DSS überschüttet Steiner mit Hohn und schreibt: "Der wahre Optimismus der Bewertung Steiners zeigt sich an dem jüngsten Appell der albanischen Führer an die Serben, in das Kosovo zurückzukehren, in der es deutlich heißt, niemand könne für ihre Sicherheit garantieren.
"Was die multiethnische Regierung und das Parlament betrifft, wo serbische Stimmen zu hören sind: Wir haben den Eindruck, das ist unsere Worte nicht wert, heißt es in der Erklärung der DSS.
Die DSS, die größte Oppositionspartei in Serbien, fügt hinzu, die internationale Gemeinschaft solle sich nicht auf das bisherige Modell verlassen, wenn sie über einen neuen UNMIK-Chef entscheide, sonst werden sie es "noch schlimmer" machen. (MK)