UNMIK-Chef Steiner: Kosovo ist keine serbische Provinz
12. Mai 2003Beta, serb., 9.5.2003
UNMIK-Chef Michael Steiner hat betont, dass laut der UN-Resolution 1244 das Kosovo keine Provinz Serbiens sei. Das erklärte UNMIK-Sprecherin Isabella Karlovic gegenüber BETA. "Gestern (8.5.) sagte der Botschafter Serbien-Montenegros in seiner Rede vor dem ständigen Rat der OSZE in Wien, nach der Resolution 1244 sei das Kosovo immer noch eine Provinz Serbiens. "Der Sondergesandte des UN-Generalsekretärs für Kosovo, Michael Steiner, hat erklärt, die Resolution 1244 lasse die Frage des Status offen. Der Sondergesandte sagte deutlich, dass laut der Resolution 1244 das Kosovo keine Provinz Serbiens ist", so die UNMIK-Sprecherin. Steiner, der Botschafter Serbien-Montenegros und die diplomatischen Vertreter der Mitgliedsländer des Rates äußerten sich gestern vor dem Ständigen Rat der OSZE zur Lage im Kosovo. (MK)
RTS TV, serb., 10.5.2003
(...) Laut der Resolution 1244 ist der Status von Kosovo-Metohija noch eine offene Frage. In seinen jüngsten öffentlichen Erklärungen vertritt der Sondervertreter des UN-Generalsekretärs, Michael Steiner, jedoch die Ansicht, dass das Kosovo keine Provinz innerhalb Serbiens sei. Diese Ansicht steht im Widerspruch zu der früher erklärten Position des UN-Sicherheitsrates, dass bestimmte demokratische Standards erreicht werden müssten, bevor über den endgültigen Status der Provinz entschieden werde. (...)
Ein weiterer Sprecher der UNMIK, Simon Haselock, erklärte gegenüber RTS, er sei überrascht über diese Haltung des Sondervertreters des UN-Generalsekretärs.
(Haselock in serbischer Übersetzung – MD) Wir haben immer gesagt, dass wir uns auf die Standards konzentrieren müssen. Das ist und war unsere Politik. Daher weiß ich wirklich nicht, was Michael Steiner meinte, als er sagte, unsere Position habe sich geändert. Tatsächlich ist unsere Position absolut klar.
Der Vorsitzende des Koordinierungszentrums, Nebojsa Covic, erklärte Steiners Aussage mit dessen Nervosität wegen des gescheiterten Plans, die Lage in der Provinz mit Hilfe von Provokationen komplexer zu machen. (...)
Covic: Ich gehe davon aus, dass er die Lage in Kosovo-Metohija weiter anheizen wird, denn er ist schon vor langer Zeit zu einem Problemfaktor geworden, das heißt, er persönlich ist ein Problem. Er ist eine Quelle der Instabilität in der Region und kein Faktor der Lösung von Problemen. Daher meine Appelle, und das ist der Grund, warum ich sehr besorgt über die Zeit bin, die vor uns liegt, so lange Steiner noch im Amt. (...) (MK)