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UN-Verwaltungschef im Kosovo stellt bei Besuch in Tirana Einigkeit mit albanischen Gesprächspartnern fest

16. Juli 2002

– Michael Steiner und die albanische Wirtschaftsministerin Meksi unterzeichnen Kooperationsabkommen

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Köln, 16.7.2002, DW-radio / Albanisch

UNMIK-Chef Michael Steiner hat seinen Tirana-Besuch als erfolgreich und fruchtbar bezeichnet. Zwischen ihm und seinen albanischen Gesprächspartnern habe Einigkeit geherrscht. Bezüglich seiner Politik in Kosova habe er Zuspruch gefunden insbesondere, was seine Bemühungen um eine multiethnische Gesellschaft in Kosova betreffe. Die Rückkehr der Menschen nach Kosova müsse ermöglicht werden. Genauso wichtig sei auch der Aufbau eines multiethnischen Justizsystems und Null-Toleranz gegenüber dem Verbrechen. Vor seiner Abreise aus Tirana äußerte sich Steiner vor der Presse. Das wichtigste Thema, worüber er sich mit den albanischen Politikern unterhalten habe, sei die Abstimmung des gemeinsamen Kampfes gegen das grenzüberschreitende organisierte Verbrechen gewesen: "In meinem Gespräch mit dem Ministerpräsidenten stimmten wir darin überein, ein Memorandum zu unterzeichnen, wodurch die gegenseitige Verständigung und Zusammenarbeit unserer Polizei ermöglicht werden soll," sagte Steiner, der auch seine Besorgnis über das organisierte Verbrechen an der Grenze zum Ausdruck brachte. Das organisierte Verbrechen beschrieb er als eine regionale Erscheinung.

Steiner: "Der Frauenhandel ist ein Regionalphänomen, genauso auch der Zigaretten- und Drogenhandel oder die Korruption. Deshalb sind wir beide der Meinung, dass wir uns in den regionalen Initiativen zu ihrer Bekämpfung beteiligen sollten. Beide Länder haben eine ähnliche Problematik. Deshalb sind wir zur Zusammenarbeit bereit."

Die albanische Außenministerin Arta Dade bezeichnete den Beitrag, den Steiner in Kosova leistete, als "Arbeit ganz neuer Qualität".

O-Ton Dade: "Die Zusammenarbeit zwischen Albanien und Kosova, insbesondere nach der Entstehung der staatlichen Institutionen dort, hat vor allem auf der wirtschaftlichen Ebene sowie im Gesundheits- und Bildungswesen ein hohes Niveau erreicht. Für uns bleibt von großer Bedeutung die Bekämpfung der organisierten Kriminalität. Diese Zusammenarbeit hat auch eine rechtliche Basis erhalten. Wir werden weiterhin die Prozeduren befolgen, um das Niveau der Zusammenarbeit mit UNMIK und der Kosova-Regierung zu verbessern."

Gestern (15.7.) unterzeichneten der Kosova-Verwalter, Michael Steiner, und die Wirtschaftsministerin, Ermelinda Meksi, ein Memorandum für die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder. (MK)