UN: Hilfsgelder-Streichung verursacht Hunger bei Millionen
28. März 2025Das Welternährungsprogramm (WFP) der Vereinten Nationen hat vor dramatischen Folgen der Mittelkürzungen für die humanitäre Hilfe gewarnt. Rund 58 Millionen Menschen seien vom Verlust lebensrettender Unterstützung bedroht, warnte das WFP in Rom. Betroffen seien Menschen in 28 Krisengebieten, darunter der Sudan, die Demokratische Republik Kongo und die Palästinensischen Gebiete.
In den vergangenen zwei Jahren hatte das Welternährungsprogramm immer weniger Gelder erhalten. Die Organisation rechnet für das Jahr 2025 mit einem Rückgang um 40 Prozent. So hatte US-Präsident Donald Trump im Januar alle US-Hilfsprogramme im Ausland für eine 90-tägige Überprüfung ausgesetzt. Er strich die humanitären Programme der Hilfsagentur USAID, die auch das WFP finanzieren, massiv zusammen.
"Wir stehen vor einem finanziellen Abgrund mit lebendbedrohlichen Konsequenzen", sagte Rania Dagash-Kamara, die beigeordnete WFP-Exekutivdirektorin. Notfall-Ernährungsprogramme würden nicht nur Leben retten und menschliches Leid lindern, sie brächten auch dringend benötigte Stabilität in fragile Gemeinschaften, so Dagash-Kamara.
WFP: Hunger nimmt weltweit zu
Die globale Hungersituation hat sich laut WFP dramatisch verschärft. Rund 343 Millionen Menschen seien von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Ursachen seien Konflikte, wirtschaftliche Instabilität und klimabedingte Katastrophen. Im laufenden Jahr 2025 plane man, etwas mehr als ein Drittel dieser Menschen zu unterstützen - das wären rund 123 Millionen der Hungernden.
Allein im Sudan benötige das Welternährungsprogramm fast 570 Millionen US-Dollar, um monatlich über sieben Millionen Menschen zu versorgen. Insgesamt litten dort 24,6 Millionen Menschen unter akutem Hunger.
Für die Palästinensischen Gebiete veranschlagt das WFP den Angaben zufolge rund 265 Millionen US-Dollar für die nächsten sechs Monate. Damit sollen 1,4 Millionen Menschen im Gazastreifen und im Westjordanland mit Lebensmitteln versorgt werden. Bereits am Donnerstag hatte das WFP davor gewarnt, dass im Gazastreifen nur noch Nahrungsmittel für zwei Wochen zur Verfügung stünden.
Weitere Brennpunkte sind nach Angaben des WFP die Demokratische Republik Kongo, Syrien, Libanon, Südsudan, Myanmar, Haiti und die Sahelzone.
ch/wa (epd, afp, WFP)