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MigrationGlobal

UN: Fast 9000 Migranten auf Fluchtrouten gestorben

21. März 2025

Die Zahl der Menschen, die auf der Flucht aus in ihrer Heimat in ein neues Leben gestorben sind, hat 2024 einen neuen Höhepunkt erreicht. Viele Fälle blieben vermutlich unbemerkt.

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Italien Crotone 2023 | Die Reste eines Flüchtlingsboots am Strand von Steccato di Cutro /27.02.2023)
Zerschelltes Flüchtlingsboot an der Küste von Kalabrien (2023)Bild: Giovanni Isolino/LaPresse/ZUMAPRESS.com/picture alliance

Noch nie sind in einem Jahr so viele Todesfälle auf den weltweiten Migrationsstrecken verzeichnet worden wie 2024. Mindestens 8938 Migranten kamen im vergangenen Jahr auf den gefährlichen Routen ums Leben, wie die Migrationsbehörde der Vereinten Nationen (IOM) mitteilt. Innerhalb von fünf Jahren hat sich damit die Zahl der gestorbenen oder verschollenen Migranten weltweit mehr als verdoppelt.

Die meisten von ihnen starben nach Erkenntnissen der UN-Behörde auf Strecken in Asien, gefolgt von Routen, die über das Mittelmeer führen, und in Afrika. Bei den Zahlen handelt es sich um die offiziell registrierten Todesfälle.

Die IOM-Daten reichen bis mindestens 2014 zurück. Seit 2021 ist die Gesamtzahl der registrierten Todesfälle jedes Jahr gestiegen. IOM-Vizedirektorin Ugochi Daniels nannte die wachsende Zahl der Opfer "unannehmbar und vermeidbar". Der Anstieg in zahlreichen Weltregionen zeige, dass eine internationale und umfassende Antwort nötig sei.

Ugochi Daniels (18.11.2024)
IOM-Vizedirektorin Ugochi Daniels (Archivbild): "Unannehmbar und vermeidbar"Bild: ZUMA Press Wire/IMAGO

Laut der Zählung des Missing Migrants Projects, das mit der IOM verbunden ist, starben allein in Asien mindestens 2778 Migranten, 624 mehr als im Vorjahr. An zweiter Stelle: das Mittelmeer mit 2452 Toten; dort waren es 703 weniger. Die dritthöchste Zahl von Todesfällen auf Migrationsrouten wurde in Afrika verzeichnet, mit 2242 Opfern und einem Anstieg von 367.

Arbeit durch US-Sparmaßnahmen gefährdet

Seit 2022 war demnach mindestens jeder zehnte erfasste Todesfall auf Gewalt zurückzuführen. Die tatsächliche Zahl der Toten sei wahrscheinlich wesentlich höher, weil viele Fälle nicht dokumentiert würden. Auch gebe es für den Großteil der Verstorbenen oder Verschollenen keine Angaben zur Identität oder demografische Einzelheiten.

Die in Genf ansässige Migrationsbehörde der Vereinten Nationen ist eine von mehreren Einrichtungen, die Vertriebenen helfen und von den massiven Kürzungen der Hilfsgelder aus den USA unter Präsident Donald Trump betroffen sind. Sie ist deshalb gezwungen, Programme zurückzuschrauben oder ganz einzustellen. Die IOM befürchtet entsprechend schwerwiegende Folgen für Migranten.

AR/jj (rtr, kna, epd)

Redaktionsschluss: 16.30 Uhr (MEZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.