Ukraine: Sportlicher Neuanfang nach Flucht
Rund 3,7 Millionen Menschen sind bislang vor dem Krieg in der Ukraine geflohen - unter ihnen auch Sportler und Akrobaten, die nun in anderen Ländern ihre Laufbahn fortsetzen möchten.
Training in den Nationalfarben
Ganze sechs Tage brauchten Sofia Holichenko und Artem Darenskyi für ihre Anreise zur Weltmeisterschaft in Frankreich. "Wir sind gekommen, um der Welt zu zeigen, dass ukrainische Athleten kämpfen", sagte Darenskyi. Das Eiskunstlauf-Paar wurde in Montpellier mit Standing-Ovations begrüßt. Nach der Meisterschaft werden sie im polnischen Torun weitertrainieren.
Kicken für Köln
Diese Spielerinnen des ukrainischen Fußballclubs Krywbas haben beim 1. FC Köln eine neue Heimat gefunden. Die Frauen waren gemeinsam geflohen, nachdem ein ehemaliger Spieler, der bereits seit Jahren in Deutschland lebt, die Stiftung des Kölner Clubs um Hilfe bat. "Ich bin sehr froh, hier zu sein", sagte Spielerin Liubov Mozgha, "aber Fußball hat zur Zeit keine Priorität für mich."
Schwere Leichtigkeit
Auch beim Staatsballett Berlin trainieren geflüchtete Ballerinas aus der Ukraine, in der Hoffnung auf ein baldiges Engagement. Das Staatsballett bekommt seit Beginn des Krieges hunderte Anfragen von ukrainischen Tänzerinnen. Aber auch russische Athleten, die die russischen Ensembles in Sankt Petersburg oder Moskau verlassen haben, wollen ihr Glück nun in Deutschland versuchen.
Solidarität im Zirkus
Rund 100 junge Zirkus-Studenten aus Kiew und Charkiw haben in Ungarn eine neue Bleibe gefunden. Der Hauptstadtzirkus in Budapest und eine Akrobatenschule hatten sich für die talentierten Kinder und Jugendlichen stark gemacht. Nun können sie ohne lange Pause weiter trainieren. Das sei wichtig für den oftmals gefährlichen Job an Seilen und Ringen, so Schuldirektor Gabor Kovacs.
Ein Stück Normalität
Für die ukrainischen Kinder und Jugendlichen in der Budapester Zirkusschule ist das Training auch ein Stück lebenswichtige Normalität. "Wir glauben, dass die kreative Arbeit ihr tägliches Leben ein stückweit sorgenfreier macht", sagt Direktor Kovacs.