Ukraine: Leben im Krieg
Tote und Verletzte, erschöpfte Soldaten, zerstörte Häuser: Seit Februar 2022 leben die Menschen in der Ukraine mit den Folgen des russischen Angriffskrieges. Ein Ende ist nicht in Sicht.
Innige Umarmung zum Abschied
Die Großmutter Olha umarmt ihre Enkeltochter Arina zum Abschied. Das sechsjährige Mädchen muss aus Bachmut evakuiert werden, weil sich russische Truppen nähern. Ihre Heimatstadt liegt direkt an der Frontlinie der Kämpfe. Arina ist eine von etwa elf Millionen Menschen, die laut UN-Angaben durch den Krieg in der Ukraine seit Februar 2022 vertrieben wurden.
Ein Versuch der Leichtigkeit
An einem trüben Januartag in Bachmut: Drei Kinder stehen beim Versuch, Skateboard zu fahren, lachend am Straßenrand. Schon bald darauf sollte die Stadt Schauplatz monatelanger brutaler Kämpfe werden - mit hohen Verlusten auf beiden Seiten. Früher lebten rund 75.000 Menschen in Bachmut, im März 2023 blieben Schätzungen der Regierung zufolge nur noch 4000 von ihnen zurück.
Ruinen vor der Haustür
Während draußen in der Stadt Pokrowsk langsam die Sonne aufgeht, schläft der Bewohner dieses Hauses noch. Durch das Fenster ohne Glas zeigt sich ein Bild der Zerstörung. Bei einem russischen Raketenangriff waren hier im August mehrere Häuser zerbombt worden.
Alles fällt auseinander
Die Bewohnerin dieses Hauses in Donezk streckt die Arme nach oben, als sie auf die Löcher in der Zimmerdecke blickt. Vieles in ihrem Haus wurde bei einem russischen Granatenbeschuss schwer beschädigt. Ökonomen der Kiyv School of Economics bezifferten die Kosten für den Wiederaufbau im Juni auf etwa 140 Milliarden Euro. Private Wohnungen machten dabei den größten Teil aus.
Eine Reihe von Särgen
Arbeiter lassen während einer Beerdigung auf einem Friedhof in der Siedlung Staryi Krym außerhalb von Mariupol einen Sarg in ein Massengrab hinab. Zur genauen Zahl der Toten seit Russlands Überfall auf die Ukraine im Februar 2022 gibt es sehr unterschiedliche Angaben, je nach Quelle - allein die Zahl gefallener Soldaten auf jeder Seite geht in die Zehntausende.
Trauer um die Toten
Tiefe Trauer bei einer Beerdigung zweier Kinder in Uman, in der Region Tscherkassy. Laut offiziellen ukrainischen Angaben sind die Kinder bei einem russischen Raketenangriff getötet worden. Seit Russlands Einmarsch haben die Vereinten Nationen in der Ukraine mindestens 10.000 getötete Zivilisten registriert - darunter mehr als 560 Kinder. Die Zahl könnte aber noch weitaus höher sein.
Zufluchtsort U-Bahn-Station
Mitten in Kiew suchen Menschen Schutz in einer U-Bahn-Station, während draußen die Sirenen des Luftalarms heulen. Seit Beginn des russischen Angriffskrieges in der Ukraine dienten U-Bahn-Stationen und Schächte immer wieder als Schutzräume vor russischen Raketenangriffen. Vor allem zu Kriegsbeginn mussten Menschen teils wochenlang in den U-Bahn-Schächten ausharren.
Schwere Überschwemmungen
Ukrainische Helfer evakuieren Bewohner aus einem überfluteten Gebiet. Im Juni war der Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro zerstört worden. Es kam zu schweren Überschwemmungen, hunderte Häuser wurden überflutet und in der Stadt Nowa Kachowka wurde der Notstand ausgerufen.
Nicht alle wollen gehen
Lyubov Vasilivna will in ihrem Zuhause im Dorf Semeniwka bleiben. Die 70-Jährige wohnt gemeinsam mit ihren Tieren noch immer in dem Haus, in dem sie geboren wurde. Für sie ist das ein Grund, warum sie bleiben und nicht aus ihrem Heimatdorf in der Nähe der Frontstadt Awdijiwka in der östlichen Region Donezk evakuiert werden will.
Soldaten am Ende ihrer Kräfte
Grabenkämpfe, Drohnenangriffe, Gefechte - viele ukrainische Soldaten sind erschöpft. Hinzu kommen zahlreiche Verletzte, wie dieser ukrainische Soldat, der von zwei Armeeärzten betreut wird.
Hand in Hand
Die beiden etwa 80-jährigen Freundinnen Galina und Valentina gehen Hand in Hand durch den Schnee in Siversk in der Region Donezk spazieren. Wie lange der Krieg in der Ukraine für sie noch dauern wird, ist nach wie vor unklar. Laut mehreren Experten könnte er aber noch eine lange Zeit anhalten.