Drei Jahre Krieg in der Ukraine - ein Rückblick in Bildern
Militärischer Widerstand, Millionen Flüchtlinge, Tausende Tote und die Angst vor dem Rückzug der USA: Drei Jahre nach Kriegsbeginn scheint die Lage der Ukraine immer aussichtsloser. Ein Rückblick.
Russisches Militär positioniert sich
Bedrohliches Szenario: Satellitenaufnahmen zeigen, wie sich im russischen Jelnja nahe der ukrainischen Grenze russische Panzer und Bodentruppen versammeln. Am 11. November 2021 warnte der damalige US-Außenminister Antony Blinken Russlands Präsident Putin vor einer Invasion der Ukraine. Putin ließ sich davon nicht aufhalten und ordnete am 24. Februar 2022 den Einmarsch in die Ukraine an.
Brennende Gebäude in Kiew
Beim russischen Militärangriff auf die Ukraine am 24. Februar 2022 kam es zu Raketeneinschlägen in den Städten Kiew, Odessa und Charkiw. In der ukrainischen Hauptstadt wurde ein Militärgebäude in Brand gesteckt. Der Krieg, von Moskau als "militärische Spezialoperation" bezeichnet, hatte begonnen.
Das Trauma von Butscha
Nach wenigen Wochen konnte die ukrainische Armee die Russen aus den Städten im Norden und Nordosten des Landes vertreiben. Der Plan der Besatzer, Kiew zu umzingeln, scheiterte. Bei der Befreiung der Gebiete zeigten sich die Gräueltaten des russischen Militärs. Aufnahmen von gefolterten und getöteten Zivilisten in Butscha bei Kiew gingen um die Welt. Die Behörden meldeten dort 461 Getötete.
Ein Leben in Trümmern
Eigentlich sollte laut Moskaus Planungen die Invasion nur drei Tage dauern und mit einem Sieg enden. Nun sind bereits drei Jahre verstrichen. Mittlerweile kontrolliert der Kreml laut "Institute for the Study of War" 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets, vor allem im Osten. Diese Aufnahme zeigt eine Frau vor einem zerstörten Haus in der Stadt Donezk.
Wahlen in den russisch besetzten Gebieten
Seit September 2022 hat Russland die Regionen Donezk, Luhansk, Cherson und Saporischschja nach sogenannten Referenden annektiert. Ein Jahr später ließ Moskau dort Wahlen abhalten. Bei dieser Scheinwahl ging in allen Regionen erwartungsgemäß die Partei Geeintes Russland als Sieger hervor.
Neun Millionen Menschen auf der Flucht
Der Krieg in der Ukraine löste in Europa eine seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr dagewesene Fluchtwelle aus. Laut UNHCR gibt es in der Ukraine 3,7 Millionen Binnenvertriebene. Weitere sechs Millionen Menschen sind aus der Ukraine geflohen, die meisten von ihnen wurden in Polen und Deutschland aufgenommen.
Mariupol: Symbol des ukrainischen Widerstands
Die Belagerung der südukrainischen Stadt Mariupol dauerte von Kriegsbeginn an 82 Tage. Die Stadt wurde schwer bombardiert, die letzten ukrainischen Verteidiger verschanzten sich im Stahlwerk Asowstal. Das Foto einer schwangeren Frau, die aus der Entbindungsklinik evakuiert wurde, ging um die Welt.
Krim-Brücke unter Beschuss
Mit 19 Kilometern Länge ist die Krim-Brücke die längste Brücke Europas. Nach Oktober 2022 war sie aufgrund von Explosionen schwer beschädigt und danach nur teilweise wieder befahrbar; im Juli 2023 wurde die Brücke erneut durch einen Angriff beschädigt. Der ukrainische Verteidigungsminister räumte nach dem 2. Angriff ein, der ukrainische Geheimdienst stünde hinter den Angriffen.
Unfassbare Überschwemmung
Am 6. Juni 2023 wurde der Kachowka-Staudamm am Fluss Dnipro gezielt gesprengt. Russland und die Ukraine beschuldigten sich gegenseitig. Zu diesem Zeitpunkt war der Staudamm allerdings unter russischer Kontrolle. Es folgten massive Überschwemmungen, Tausende Menschen verloren ihre Häuser.
Zerstörte Energieinfrastruktur
Immer wieder richten sich die russischen Angriffe auf die Energieinfrastruktur. Der ukrainische Energieminister gab im Juni 2024 bekannt, dass bis dahin 80 Prozent der Wärmekraftwerke und mehr als die Hälfte der Wasserkraftwerke angegriffen wurden. Die Folge: erhebliche Stromausfälle und eine Verschärfung der humanitären Lage insbesondere im Winter.
Ukrainische Angriffe auf russischem Gebiet
Im August 2024 starteten die ukrainischen Streitkräfte erstmals eine Offensive auf russischem Gebiet. Sie konnten anfangs rund 1400 Quadratkilometer in der Region Kursk kontrollieren, inzwischen haben sie aber wieder zwei Drittel des besetzten Gebietes verloren.
Krieg der Drohnen
Der Einsatz von Drohnen hat sich in dem Ukrainekrieg zu einem zentralen Element der Kriegsführung entwickelt. Beide Seiten nutzen die unbemannten Luftfahrzeuge zur Aufklärung und Überwachung, aber auch für gezielte Angriffe.
Massive Zerstörung
Drei Jahre Krieg haben tiefe Spuren in der ukrainischen Gesellschaft hinterlassen. Im Osten und Süden sind viele Städte und Dörfer durch russische Angriffe schwer verwüstet. Viele wurden danach zu Geisterorten, wie hier das Dorf Bohorodytschne in der Region Donezk.
Kleine Lichtblicke
Fern der Front sind die Probleme nicht gleich sichtbar. Das Leben geht weiter, die Geschäfte, Cafés und Restaurants sind geöffnet. Gegen die Stromausfälle haben die Menschen sich mit Generatoren gewappnet.
Gamechanger Trump?
Donald Trump hatte vor seiner zweiten Wahl zum US-Präsidenten behauptet, er könne den Krieg innerhalb von 24 Stunden beenden. Dies hat er bislang nicht geschafft. Doch seine Annäherung zu Russland und die gleichzeitige Distanz zur Ukraine haben die Sorgen wachsen lassen, ob es zu einem baldigen Ende des Kriegs kommen kann und zu welchen Bedingungen.