Uiguren Kirgisistans um ihre Landsleute in China besorgt
14. Januar 2004Bonn, 14.1.204, DW-RADIO / Russisch
Mitglieder der uigurischen Menschenrechtsorganisation in Kirgisistan "Demokratie" haben in den Medien des Landes eine Erklärung an den UN-Generalsekretär, die Präsidenten der USA und Russlands, an den deutschen Bundeskanzler, den britischen Premier und an das kasachische Staatsoberhaupt verbreitet. Darin machen die uigurischen Menschenrechtler auf Menschenrechtsverstöße in China aufmerksam. Es berichtet unsere Korrespondentin Scherboto Tegin:
In der Erklärung heißt es unter anderem: "Wir bitten Sie, ihren Einfluss dazu zu nutzen, dem politischen Genozid, den die chinesische Kommunistische Partei gegen die Uiguren, Kasachen, Kirgisen, Usbeken und andere nationale Minderheiten verübt, ein Ende zu setzen. Die Zukunft der Uiguren hat die Kommunistische Partei in der Hand, die, wie man in den vergangenen 50 Jahren der Besatzung gesehen hat, eine Politik der Assimilierung und des Genozids betreibt. Nach der Tragödie vom 11. September 2001 in den USA, nutzt China diese Ereignisse als Deckmantel für einen Kampf gegen Terroristen und Islamisten. In Wirklichkeit werden aber Patrioten, Demokraten und Menschenrechtler physisch beseitigt. Gewisse Politiker und Behörden zentralasiatischer Länder spielen aktiv die uigurische Karte in enger Zusammenarbeit mit den chinesischen Geheimdiensten. Die Menschenrechtsorganisation "Demokratie" und die uigurische Gemeinschaft Zentralasiens protestieren gegen die kasachische und kirgisische Regierung, die gesetzwidrig die drei chinesischen Staatsbürger uigurischer Volkszugehörigkeit Hamit Mamat, Iljar Sordan und Kasym Mahpid nach China deportierten. Jene drei chinesischen Staatsbürger hatten die Staatsgrenze Kasachstans überschritten, in der Hoffnung, in diesem sich als demokratisch bezeichnenden Land politisches Asyl zu erhalten. Nach der Deportation wurden sie alle in der Volksrepublik China bestraft. Die Regierung Kirgisistans deportierte gesetzwidrig außerdem Schalil Turdi, Bajwatschtscha, Mamat Jasin, Mamat Sadyk und andere. Derzeit fordert China von Kirgisistan die Auslieferung von Kasardschi Schalala, der in Bischkek zu einer 24jährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde. Am 15. Dezember 2003 verbreitete das chinesische Ministerium für Staatssicherheit eine Erklärung, wonach der Internationale Kongress der uigurischen Jugend und das in München ansässige Informationszentrum Ostturkestan terroristische Organisationen seien. Die Volksrepublik China fordert die Auslieferung der Führer dieser Organisationen und die Konfiszierung des Vermögen, obwohl diese Organisationen in Deutschland zugelassen sind. Wir sind über die Zukunft des uigurischen Volkes in Ostturkestan äußerst besorgt und bitten um Hilfe. Wir bitten, die Volksrepublik China aufzufordern, die Vollstreckung von Todesstrafen gegen politische Häftlinge zu stoppen, China zur Achtung des Selbstbestimmungsrechts der autochthonen Völker in Ostturkestan aufzurufen, zu verlangen, die Verfolgung von Chinesen in Ostturkestan zu beenden, die gesetzwidrige Deportation von Uiguren aus den oben genannten Ländern zu verurteilen und die Deportation von Uiguren nach China vom US-Luftstützpunkt Guantanamo aus zu stoppen. Wir beabsichtigen, die Interessen des amerikanischen Luftstützpunktes Gansi in Bischkek zu achten", heißt es in der Erklärung. (MO)