PKK verkündet Waffenruhe mit der Türkei
1. März 2025Die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK hat eine Waffenruhe mit der Türkei verkündet. Diese gelte ab diesem Samstag, teilte die PKK laut der ihr nahestehenden Nachrichtenagentur ANF mit. "Solange keine Angriffe auf uns erfolgen, werden unsere Kräfte keine bewaffneten Aktionen durchführen", hieß es.
Die PKK reagierte damit auf den Friedensappell ihres Gründers Abdullah Öcalan. Der seit vielen Jahren in der Türkei inhaftierte Kurdenführer hatte die PKK am Donnerstag dazu aufgerufen, die Waffen niederzulegen und sich aufzulösen. "Wir sind mit dem Inhalt des Aufrufs einverstanden und sagen, dass wir ihn befolgen und umsetzen werden", erklärte das Exekutivkomitee der PKK. Öcalan sitzt seit 1999 auf der Gefängnisinsel Imrali in Einzelhaft.
Für die erfolgreiche Implementierung des Aufrufs müsse Öcalan allerdings "in die Lage versetzt werden, unter freien Bedingungen zu leben und zu arbeiten", betonte die PKK. Damit verband sich ihre Hoffnung auf eine Freilassung des 75-Jährigen, damit er den Entwaffnungsprozess leiten könne.
"Mauer des Terrors zerstören"
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Öcalan-Aufruf als den Beginn einer "neuen Phase" bewertet. "Wir haben die historische Gelegenheit, Fortschritte auf dem Weg zu dem Ziel zu machen, die Mauer des Terrors zu zerstören", meinte Erdogan am Freitag. Seine Regierung unterstrich jedoch, sie werde nicht mit der PKK verhandeln. Zugleich forderte sie, dass alle kurdischen Milizen, auch die im Irak und in Syrien, ihre Waffen niederlegen müssten.
Das syrische Milizenbündnis SDF, das die Türkei als PKK-Ableger ansieht, begrüßte zwar Öcalans Appell. Es erklärte aber, der Aufruf gelte nicht für SDF-Kämpfer.
Ein jahrzehntelanger Kampf
Die PKK kämpft seit den 1980er Jahren mit Waffengewalt und Anschlägen für einen kurdischen Staat oder ein Autonomiegebiet im Südosten der Türkei. In dem Konflikt kamen zehntausende Menschen ums Leben. Von der Führung in Ankara und ihren westlichen Verbündeten wird die PKK als Terrororganisation eingestuft. Ihr Hauptquartier hat sie in den irakischen Kandilbergen.
Zuletzt war im Jahr 2013 eine Waffenruhe ausgerufen worden. Der Friedensprozess scheiterte aber schon 2015.
wa/haz (dpa, afp, rtr)