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PolitikTürkei

Türkei: Jetzt auch Anwalt von Imamoglu festgenommen

28. März 2025

Nach der Inhaftierung des beliebten Oppositionspolitikers Ekrem Imamoglu vergangene Woche ist nun auch dessen Anwalt festgenommen worden. Die türkische Bevölkerung demonstriert weiterhin täglich gegen die Inhaftierung.

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Der Anwalt Mehmet Pehlivan
Mehmet Pehlivan, der Anwalt der inhaftierten Ekrem Imamoglu (Archivbild)Bild: ANKA

Der inhaftierte türkische Oppositionspolitiker Ekrem Imamoglu hat im Onlinedienst X die Festnahme seines Anwalts Mehmet Pehlivan mitgeteilt. Der ehemalige Bürgermeister von Istanbul verurteilte das Vorgehen der Regierung scharf und forderte die unverzügliche Freilassung Pehlivans.

Imamoglus linknationalistische Partei CHP bestätigte die Festnahme des Anwalts. Der CHP-Abgeordnete Turan Taskin Özer schrieb auf X von einer "fingierten Begründung" für die Festnahme. Laut Berichten des oppositionellen Senders Halk TV werden dem Anwalt Geldwäschevergehen vorgeworfen.

Türkei: Erdogan kämpft mit allen Mitteln um die Macht

Seit der Festnahme des beliebten Oppositionspolitikers wegen Korruptions- und Terrorvorwürfen gehen in der Türkei jeden Tag Zehntausende auf die Straße. Sie werfen Präsident Recep Tayyip Erdogan vor, Imamoglu mit den Ermittlungen politisch kaltstellen zu wollen. Imamoglu wurden bislang Chancen zugerechnet, Erdogan bei der nächsten Präsidentschaftswahl schlagen zu können. Der Oppositionspolitiker weist alle Vorwürfe zurück.

Menschenrechtler prangern Polizeigewalt an

Die türkische Polizei geht hart gegen die Protestierenden vor. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch beklagen, dass die Proteste mit "ungerechtfertigter und unrechtmäßiger Polizeigewalt beantwortet" werden. Menschen seien mit Schlagstöcken geschlagen und getreten worden, wenn sie am Boden lagen, so die Organisationen. In einer Erklärung mit 13 weiteren Organisationen haben sie Erdogan aufgefordert, die Angriffe auf friedliche Demonstranten zu stoppen.

Protestierende mit türkischen Flaggen, Schildern und Rauchwerfern bei einer Demonstration zur Unterstützung von İmamoglu
Fast täglich gibt es in der Türkei Demonstration zur Unterstützung von İmamogluBild: Pelin Ünker/DW

Die von Erdogan als von der Opposition angezettelte "Gewaltbewegung" bezeichneten Proteste wurden in mehreren Städten verboten. Seit Beginn der Proteste wurden laut dem türkischen Innenministerium fast 1900 Menschen vorübergehend festgenommen, darunter auch mehrere Journalisten.

ch/sti (dpa, afp, rtr)

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