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PanoramaAustralien

Tödliche Hai-Attacke: Strände bei Sydney gesperrt

6. September 2025

An der Ostküste Australiens wurde ein Surfer von einem Hai angegriffen. Der Mann wurde schwer verletzt und starb. Zentrale Rolle bei den Ermittlungen spielt nun sein zerfetztes Surfbrett.

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Australien Sydney 2025 | Ein Schild mit dem Abbild eines Hais und der Warnung: "Hai gesichtet" (06.09.2025)
Hai-Warnung an Sydneys Pazifik-KüsteBild: Dean Lewins/AAP/IMAGO

Tödliche Hai-Attacken sind selbst in Australien sehr selten - aber nicht ausgeschlossen. Es gibt verschiedene, auch für Menschen gefährliche Arten. Vor der Küste der Millionenmetropole Sydney ist jetzt ein Surfer von einem Hai angegriffen.

Der 57-Jährige surfte gemeinsam mit Freunden auf dem Pazifik am Long Reef Beach in Dee Why. Allem Anschein nach wurde er "von einem großen Hai" gebissen, wie die australische Polizei mitteilt. Das Opfer verlor beide Beine und wurde von Surfern an Land gezogen, konnte aber nicht mehr gerettet werden.

Sein in zwei Hälften zerrissenes Surfbrett wird nun untersucht, um festzustellen, was für ein Hai ihm zu Verhängnis wurde. "Das ist ein tragisches Unglück, wie es nur sehr, sehr selten passiert", sagte Polizeisprecher Stuart Thomson bei einer Stellungnahme vor der Presse.

Die bislang letzte tödliche Hai-Attacke in Sydney hatte sich 2022 in Little Bay im Süden der Stadt ereignet. Zuvor hatte es dort fast 60 Jahre lang gar keine Todesopfer gegeben. Für den Menschen sind vor allem drei in der Region heimische Arten gefährlich: Tigerhaie, Bullenhaie und Weiße Haie.

Attacke nahe am Strand

Nach bisherigen Erkenntnissen der Polizei biss der Raubfisch im aktuellen Fall etwa 100 Meter vom Strand entfernt zu. Augenzeugen beobachten vom Ufer aus, wie der Hai den erfahrenen Surfer unter Wasser zog. "Er hat viel Blut verloren und konnte nicht wiederbelebt werden", sagte Thomson. Schockierte Familienangehörige und Freunde trauerten am Strand um den Vater einer kleinen Tochter.

Australien Sydney 2025 | Polizisten an einem Polizeizelt auf dem Strand am Long Reef (06.09.2025)
Ermittlungen am Unglücksort Long Reef Beach an Sydneys KüsteBild: Dean Lewins/AAP/IMAGO

Long Reef liegt etwa 20 Kilometer vom Stadtzentrum Sydneys entfernt an den Northern Beaches - einem langen Küstenstreifen am Pazifik, der sich vom beliebten Touristenbezirk Manly bis hoch ins exklusive Palm Beach zieht. Nach dem Vorfall am Samstagvormittag (Ortszeit) wurden alle Strände von Manly bis Narrabeen im Norden vorläufig gesperrt. Hubschrauber und Drohnen stiegen auf, um den gesuchten Raubfisch ausfindig zu machen.

Klimawandel steigert das Risiko von Hai-Attacken

Sydney ist mit rund 5,5 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt Australiens. Die Wahrscheinlichkeit, dort oder anderswo in Down Under von einem Hai gebissen zu werden, ist aber sehr gering. Im vergangenen Jahr gab es nach Zählung der von Forschern, Wildtierexperten und Behörden geführten Australian Shark Incident Database landesweit nur einen tödlichen Hai-Angriff. Im laufenden Jahr waren es drei - den Vorfall vom Samstag nicht mitgezählt.

Bullenhai mit anderen Fischen vor Fidschi (29.01.2014)
Bullenhai im Pazifik Bild: Ron and Valerie Taylor/Ardea/imago images

Allerdings haben der Klimawandel und steigende Meerestemperaturen Folgen: Deshalb halten sich inzwischen gefährliche Arten immer länger rund um den Hafen und die Strände von Sydney auf. Dazu gehören auch die vergleichsweise aggressiven Bullenhaie. Die Meeresräuber stellen zunehmend eine Gefahr für Schwimmer und Surfer dar.

Eine Studie der James Cook University in Queensland ergab, dass die Raubfische im Sommer etwa 15 Tage mehr vor der Küste Sydneys verbringen als noch vor 15 Jahren. Dort erwärmt sich der Pazifik noch schneller als das Wasser in den meisten anderen Meeresregionen der Welt.

AR/fab (dpa, afp, ap, rtr)